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Das Kommunikationskonzept der Buchkultur |
Die Informationstechnik und das Kommunikationskonzept der Neuzeit liefern eine Antwort auf die Frage: Wie ist Verständigung |
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zwischen einem (sic!) Autor und möglichst vielen Lesern (Experten und Laien; soziale Dispersion) |
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jetzt und in ferner Zukunft (zeitliche Dispersion) |
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ohne an einem Ort zusammenzukommen (räumliche Dispersion) |
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ohne die Möglichkeit schneller Rückkopplung und Interaktion |
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mithilfe visueller Medien und vor allem sprachlicher Kodierungen (Monomedialität und Sprachfixierung) |
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über eine Umwelt , die von den Kommunikationspartnern nicht geteilt wird, |
möglich? Die Antwort lief darauf hinaus, das Prinzip der Massenproduktion identischer Waren und ihrer marktwirtschaftlichen Verteilung auf die Ware 'Information' anzuwenden. Die Standardisierung aller Phasen individueller Informationsproduktion durch die Einführung normierter Programme der Informationsgewinnung, -verarbeitung und -darstellung (Perspektive, Logik, Standardsprachen, Geometrie etc) war hierfür eine Voraussetzung. Diese Programme ermöglichten die identische Reproduktion individueller Wissensschöpfung, die Parallelverarbeitung von Wissen autonomer Kommunikatoren. Wissen konnte danach in Buchform weitergegeben werden und das Buchwissen leistete gleichzeitig einen Beitrag zur Vergesellschaftung des Wissens und der Informationsverarbeitung. Das Prinzip der Sozialisierung der Informationsverarbeitung war - genauso wie jenes der industriellen Güterproduktion - die Standardisierung. Die zukünftige Informationsgesellschaft wird sich die kulturelle Informationsverarbeitung nicht mehr nur als Verkettung und als identische Reproduktion individueller Informationsverarbeitung vorstellen können. Sie wird als Vernetzung nicht mehr nur auf den Markt sondern auf rückkopplungsintensivere Formen zurückgreifen . |