Excerpt Mathematik als Sprache der Natur (Dürer/Galilei)
   

Albrecht Dürer verfolgte konsequent die Idee, die wahrnehmbare künstliche und natürliche Umgebung in geometrische Körper zu zerlegen, um sie sprachlich und in Zeichnungen beschreiben zu können. Die Geometrie lieferte ihm das Kodesystem zur Repräsentation der Umwelt.
(Vgl. seine ‘Unterweisung der Messung’ und ‘4 Bücher von menschlicher Proportion’)

Galileo Galilei wird 100 Jahre später (1623) sagen: „Das Buch der Natur ist in der Sprache der Mathematik geschrieben und ihre Buchstaben sind Dreiecke, Kreise und andere geometrische Figuren, ohne die es ganz unmöglich ist auch nur einen Satz zu verstehen, ohne die man sich in einem dunklen Labyrinth verliert“.
(II saggiatore)

“…Linien, Flächen. Das ist alles, denn aus ihnen müssen wir das Objekt begreifen, indem wir es in dieselben zerlegen und zu fassen suchen. Indem wir die erst auseinandergelegten Teile wieder vereinigen.“ F. T. Kützing: Grundzüge der philosophischen Botanik, Bd. 1: Historische Einleitung, Methoden, Naturleben, die Pflanzenteile. Leipzig 1851, S. 64.