Soziale Systeme können sich sowohl als informationsverarbeitende Systeme als auch als Kommunikationssysteme beschreiben

Als Kommunikationssysteme schließen sich Sozialsysteme von ihrer Umwelt ab. Sie können nur diejenigen Informationen nutzen, die in dem Gespräch zirkulieren. Aber natürlich haben die Sozialsysteme auch die Möglichkeit, sich als informationsverarbeitende Systeme zu begreifen. Und in diesem Fall sind sie offen für die Wahrnehmung der Umwelt, und die von ihnen gewonnenen Informationen können auch von der Umwelt z.B. von den psychischen Systemen der Beteiligten genutzt werden. Es macht deshalb aus kommunikationstheoretischer Sicht wenig Sinn, Sozialsystem ausschließlich als 'geschlossene Systeme' zu bezeichnen. Als Informationssysteme öffnen sie sich der Umwelt und können es auch nicht verhindern, dass sie selbst von der Umwelt wahrgenommen und von dieser als Informationsmedium genutzt werden. Als Kommunikationssysteme müssen sie sich zwar von der Umwelt abgrenzen und sich auf die Bearbeitung der eigenen Bestände konzentrieren, können es aber dennoch nicht verhindern, dass sie von dieser als Informationsmedium genutzt werden. Alle Elemente der kommunikativen Welt sind offen für Vernetzung in vielerlei Richtung. Welche Vernetzungen realisiert werden ist eine empirische Frage.