Fliesstext Die Typik der Kommunikatoren

 

 
Viel weniger Aufmerksamkeit als den raum-zeitlichen Parametern der Kommunikation hat die Wissenschaft bislang der Frage gezollt, zwischen wem oder was sich der kommunikative Prozess abspielt. Welche Typen von Kommunikatoren gibt es? Die gängigen Kommunikationsmodelle sprechen nur lapidar von ‚Sender' und ‚Empfänger' und begnügen sich die dieser funktionalen, binär schematisierenden Definition. Wenn wir uns mit der für unsere Zeit grundlegenden Frage der Multimedialität befassen wollen, kommen wir um eine genauere Differenzierung der ‚Kommunikatoren' und ihrer ‚Schnittstellen' nicht umhin.
Nur für monomediale Kommunikationstheorien ist es gleichgültig, ob mehrere Sinne vorhanden und entsprechend mehrere Medien wahrgenommen und genutzt werden können! Sie nivellieren hier alle Unterschiede der Kommunikatoren.
Multimediale Kommunikationstheorien müssen mindestens eine Unterscheidung hinsichtlich der Anzahl der Typen von Sensoren und Effektoren treffen, die die Kommunikatoren einsetzen können. Voraussetzung für multimediale Kommunikation sind nicht bloß das Vorhandensein von 2 Kommunikatoren sondern die Kopplung von 2 Kommunikatoren mit jeweils mindestens 2 komplementären Schnittstellenpaaren von unterschiedlicher Typik.
 
 
Zur Skalierung des Vektors ‚Typik' können wir - als eine Möglichkeit - von den unterschiedlichen Seinsstufen ausgehen, auf denen Medien und Kommunikatoren
emergieren. (à Ontologischer Informationsbegriff) Ein im Alltag in Bezug auf die menschliche Kommunikation üblicher, etwas anderer Zugang wäre die Skalierung des Typikparameters entsprechend der Unterscheidung der Hauptsinne:
visuell
auditiv
olfaktorisch
gustatorisch
taktil
  u.a.
Nehmen wir die Skalierung einmal vor, so können wir die face-to-face-Kommunikation in Zweiergespräch in Quadraten nach der y-Achse und dort in diesem Bereich (viele Sinne!) und die Massenkommunikation weit rechts oberhalb der x-Achse verorten: Viele Kommunikatoren wenige Sinne, im Extremfall der Printmedien nur einer!