Zusammenfassung Systeme in ontologischer und epistemologischer Perspektive

 

 
Es hat unter Systemtheoretikern immer Diskussionen darüber gegeben, ob die Strukturbildungsprozesse nur Klassifikationsleistungen der Beobachter sind oder aber in der Natur der Dinge liegen.
Ich sehe keinerlei Notwendigkeit hier eine allgemeine Entweder-Oder-Entscheidung zu treffen. Wohl aber ist jeweils zu klären, welche Perspektive jeweils eingenommen wird. Die Erfassung von synergetischen Vorgängen in der Natur, von Selbstorganisationsprozessen und der Autopoesie von Systemen hat hinreichende Belege dafür gebracht, dass es nicht nur in der psychischen Informationsverarbeitung Ordnungsprozesse gibt. Alle Selbstorganisationsprozesse und synergetische Effekte schaffen (neue) strukturelle Bedeutungen. Sie verändern Informationen und man kann sie insoweit als Informationsverarbeitungsprozesse beschreiben. Kognitive Systembildungen sind nur ein Spezialfall. Zwischen den kognitiven Modellen und den Referenzsystemen kann es strukturelle Übereinstimmungen geben - oder auch nicht. Schon um solche Differenzen bemerken zu können, ist es sinnvoll die epistemologische und die strukturelle Dimension auseinanderzuhalten und also die Relationierungen, Systembildungen und -auflösungen nicht als eine Unterart der epistemologischen Dimension zu erklären.