Zusammenfassung Die Institution aus kommunikationstheoretischer Sicht

 

 

Als das Musterbeispiel hierarchischer Vernetzung gelten organisierte Sozialsysteme wie Institutionen und Diktaturen.
Sie sind durch folgende Merkmale gekennzeichnet:

Prämierung sprachlicher, schriftlicher oder anderer technisierter symbolischer Informationsverarbeitung → geringe Berücksichtigung der Multimedialität und von non-verbalen Formen der Kommunikation.
Starre Fixierung der verschiedenen Instanzen/Aufgaben der sozialen Informationsverarbeitung → strikte Trennung von Sensor, Effektor, Speicher, Reflektor etc.
Formal festgelegte Einschränkung der theoretisch möglichen Kommunikationskanäle der sozialen Gruppe → soziale Verkabelung, Verlust flexibler Kopplungen.
(Vgl. die Kritik der Soziometrie, Kapitel 10)
Die Möglichkeit des Feedback (der unmittelbaren Interaktion) wird eingeschränkt, was den Aufwand an Planung, Voraussicht etc. vergrößert, die Trennung von ausführender, planender, und kontrollierender Tätigkeit fördert. Die Selbststeuerung wird der Fremdsteuerung untergeordnet.
Alles zusammengenommen führt das zu einer Vernetzung in Form der hierarchischen Informationspyramide. Der Informationsfluß von unten nach oben muß selektiv sein. An der Spitze kann unmöglich alles verarbeitet werden, was unten anfällt.
Umgekehrt müssen die Informationen auf dem Weg von oben nach unten beständig angereichert, konkretisiert werden.
Für das Informationsmanagement sind flache Hierarchien günstiger als Pyramiden:
Möglichst dort entscheiden, wo die Informationen anfallen.
Je kürzer der Informationsweg, desto geringer der Reibungsverlust und desto größer die Rückkopplungsmöglichkeiten.
Die vollständigste und schnellste Rückkopplungsmöglichkeit bietet noch immer die face-to-face Kommunikation.
Die horizontale Kommunikation muß gegenüber der offiziell prämierten vertikalen besonders gefördert werden.
Ein solches Informationsmanagement erfordert von der Führungsebene Mut zum 'uninformiert-sein' und viel Vertrauen in die Mitarbeiter. Die Arbeitsteilung bei der Informationsverarbeitung (z. B. in Handlungs- und Entscheidungsfunktionen) muß flexibel gehalten werden.