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Gruppenarbeit und Gruppengespräch als Ressource für Unternehmen und Gesellschaft |
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"Möchte man die Organisation der Zukunft beschreiben, die sich Informations- und Kommunikationstechnologie voll zunutze macht, aber auch die Konsequenzen aus der Bedeutungslosigkeit der herkömmlichen Strukturelemente von Hierarchie und funktionaler Zuordnung gezogen hat, entsteht etwas, das in seiner Beschaffenheit nur für kurze Zeit stabil ist, sich ständig ändert und anpaßt und eigentlich mehr und mehr formlos wird. Dennoch können Elemente beschrieben werden, die diesen jeweiligen Konstellationen eigen sind und eigentliche Voraussetzungen für schnelle Anpassungsfähigkeit sind: |
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Arbeit in Projektgruppen |
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Prozesse als tragende Strukturelemente |
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berschaubare Einheiten mit hoher Autonomie [Module, M.G.] |
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Unabhängigkeit von direktem persönlichem Kontakt |
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ganzheitliche Führung statt Verwaltung durch Planung und Erfolgskennziffern." ( S. 290) |
Arbeit in Projektgruppen "Die Arbeit in Projektgruppen unterscheidet sich von der festen Zugehörigkeit zu einer Funktion dadurch, daß die Projektaufgabe und die Zusammensetzung des Projektteams zeitlich bis zur Lösung der Aufgabe beschränkt sind. Teammitglieder, Zeit, Einsatz von Ressourcen, Erfolgsfaktoren und Ziele hängen von der jeweils definierten Aufgabe ab. Ein hohes Maß an Selbststeuerung wird hier zur Voraussetzung; nur sie ermöglicht der Gruppe, sich mit fortschreitendem Problemverständnis neu zu strukturieren und an die jeweilige Aufgabenstellung optimal anzupassen. Die Aufgaben wiederum sind keine wiederkehrenden Routinetätigkeiten, sondern stellen neuartige Herausforderungen dar, die erstmalig gelöst werden müssen. Im Gegensatz zur Spezialausrichtung in der funktionalen Gliederung zeichnen sich Teammitglieder durch ergänzende Fachkenntnisse und gleichzeitig durch ein breites Problemverständnis aus. Weiter müssen sie zur Arbeit in interdisziplinären Teams und zu hoher Selbstmotivierung in der Abwesenheit fester Strukturen fähig sein." (S. 291) "In der Tat werden rigide Planungsdaten und die Regelkreiskontrolle der traditionellen Controller mehr und mehr bedeutungslos. Dennoch wird es Führung, Steuerung und Kontrolle auch in der Zukunft geben, um den diffusen Unternehmensverbund zum Erfolg zu navigieren. Führung wird sich allerdings weniger durch feste Vorgaben und Anweisungen verwirklichen, sondern durch Ziele, Werte und Ambitionen. Steuerung wird vermehrt den teilautonomen Gruppen selbst überlassen, Etappenziele werden vereinbart und in gemeinsamer Abstimmung abgeändert. Die Kontrolle der Zielerreichung funktioniert auf ähnlich kooperative Weise. Klassische Kennziffern, wie etwa Umsatzwachstum oder Marktanteilsausweitung, verlieren für diese Teilgruppen fast vollständig ihre Bedeutung." (S. 293) |
Friedrich Bock/Wolfgang Zillessen: Unternehmen müssen Informationstechnologie
radikal anders einsetzen. In: Arthur D. Little (Hg.): Management in vernetzten Unternehmen. Wiesbaden 1996, S. 287-313 |