Zusammenfassung Normen, Mythen und Gesetze

 

 
Normen Programme, die soziales/kulturelles Handeln und Erleben steuern, ohne selbst zum Gegenstand kollektiver Aufmerksamkeit zu werden (Individuelle Reflexion ist möglich).
Sie existieren nur in der Praxis, im faktischen Verhalten und besitzen keine symbolische Darstellung. Wie die Sollwerte in technischen kybernetischen Regelkreisen gelten auch die Normen in den kulturellen Prozessen nur als Richtwert. Abweichungen sind die Regel.
manifeste Regeln, Gesetze Programme, die sozial/kulturell reflektiert und im Anschluss kodifiziert werden.
Als Darstellungsmedium kommen neben der Sprache auch andere standardisierte Symbolsysteme und Verfahren in Frage. Die Kodifizierung ermöglicht (und erzwingt häufig) die Feststellung und Sanktion von Abweichungen ('Anspruch und Wirklichkeit').
Mythen Programme, die hinter Gesetzen und Normen stehen und weiten Bereichen kulturellen Handelns und Erlebens eine Richtung geben.
Sie sind zwar aus der kulturellen Selbstwahrnehmung entstanden und brauchen symbolische Darstellungsformen, aber sie erreichen nicht die explizite Eindeutigkeit der Gesetze und wissenschaftlichen Wahrheiten. Sie ermöglichen Entscheidungen, ohne eindeutig zu sein
(_ Paradoxe Funktionen von Mythen). Komplexe Systeme wie Menschen und Kulturen brauchen immer auch polyvalente Programme, Mythen, um eine Identität - trotz aller widersprüchlichen Funktionen - auszubilden.