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Neuerungen des drahtlosen Sendebetriebs mittels elektromagnetischer Wellen |
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Statt Schaffung künstlicher
Vernetzungskanäle, Modulation natürlicher Ressourcen (Anknüpfen
an der Lautsprache und der face-to-face - Kommunikation anstatt an den Formen
schriftsprachlicher Kommunikation) → ökologische Wende im Gang der Geschichte der Kommunikationsmedien |
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Lösung des Kommunikationsmediums (Vernetzungsform) von geographischen (Kanälen, Straßen, Schienen, Flüssen, Telephonleitungen...) und sozialen Strukturen, stattdessen Bindung an elektromagnetische Schwingungen (Hz), die sich kreisförmig ausbreiten (Rundfunk) |
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Konsequenz: Empfänger,
und im Prinzip auch die Sender, sind nicht mehr an bestimmte Orte im geographischen
und sozialen Raum gebunden. Sie können sich bewegen. → Dynamisierung der Kommunikationsbeziehungen |
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Ein Sender kann potentiell unbegrenzt viele Empfänger erreichen. (Massenkommunikation) |
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Information muss grundsätzlich als Abweichung von einer Normalform, auf die Sender/ Empfänger eingestellt sind, modelliert werden. |
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Durch diese Abwendung
von den primären medialen Eigenschaften hin zu standardisierten Relationen
(Prozessen), werden die Möglichkeiten, unterschiedlichste Informationstypen
zu transportieren, enorm gesteigert. Praktisch alle Bilder und Töne, die Menschen erzeugen können, lassen sich in das neue Medium transformieren. |
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Diese polyvalente Eigenschaft macht das Medium zu einer "multimedialen Plattform", einer Integrationsinstanz für Informationen aus zahlreichen anderen Medien. |
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Konsequente Trennung des Transports von Gütern und Informationen! |
Die grundsätzliche Richtungsänderung - weg von technischen Kanälen, hin zur Modulation natürlicher Ressourcen - hat durch Informationstechnologie in der zweiten Hälfte des 20. Jhs. Kaum Verstärkung erfahren. Die Vernetzung der Computer erfolgte auf den Wegen, die durch die Verkabelung der Haushalte und Institutionen im ausgehenden 19. Jh. vorgezeichnet waren. Die erste Phase der network society erfolgte auf dem Gebiet der Kommunikationsmedien nach der Devise 'Mehr vom Selben', aber schneller und leistungsstärker. Der vorläufige Endpunkt sind die Glasfaserkabel. In das Bild passt auch, dass dem Kabelsalat durch erneute Integration (Breitbandverkabelung) entgegengearbeitet wird. Angestrebt wurde seit den 80er Jahren eine Zusammenfassung der verschiedenen 'Dienste' in einem Supermedium. |
"Die Fernmeldewege
werden schnittweise in einem Netz vereinigt, das auf digitaler Grundlage
zur Übermittlung von Sprache, Daten, texten und Bildern über
einen einzigen Hauptanschluss erfolgt." (Hansen, 1986, ebd.) Vor dem Hintergrund der Geschichte der kommunikativen Vernetzung erscheint es eher als unwahrscheinlich, dass die Breitbandverkabelung zum Königsweg der network society wird. Alle Forderungen nach Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit, systemischen Lösungen usf. lassen sich im Paradigma der drahtlosen Vernetzung leichter erfüllen. Natürlich wird es zahlreiche Funktionsbereiche geben, in denen die 'Kanal'lösungen bessere Ergebnisse versprechen. Die Fruchtbarkeit der Kabelmetapher dürfte auch durch die neurophysiologischen Forschungen noch zugenommen haben. Die Untersuchung des Nervensystems scheint ebenfalls zu "Röhren" zu führen. Die Schnittflächen eines Nervenbündels und eines Tiefseekabels zeigen strukturelle Ähnlichkeiten. |
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Unsere Vorstellungen vom
Nerven und vom elektrischen Draht decken sich im gewöhnlichen Leben
so sehr, dass man mit Fug behaupten darf, es existiere überhaupt
keine andere mechanische Vorrichtung, welche in genauerer Übereinstimmung
ihr organisches Vorbild wiedergibt, und andererseits kein Organ, dessen
innere Beschaffenheit in dem ihm unbewusst nachgeformten Bau so deutlich
wiedergefunden wird, wie der Nervenstrang im Telegraphenkabel. Der Verkabelung im menschlichen Mikrokosmos entspricht die Verkabelung in seinem sozialen Makrokosmos. Die Entwicklung hat sich durch den Computerboom nur noch verstärkt. Im Prinzip ist die elektronische Vernetzung nur eine Perfektionierung der elektrischen des vorigen Jahrhunderts. (Man kann dabei wieder sehen, wie die Medien aufeinander aufbauen.) Die Neuerungen lassen sich in 2 Konzepten/Schlagworten zusammenfassen |
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Breitbandverkabelung |
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Digitalisierung |
D. h. statt vieler Leitungen
nun eine Leitung mit unterschiedlichen Linien, statt verschiedenen (analoger)
Signaltypen nur noch bestimmte digitale Signale. Dies ermöglicht es,
die verschiedenen Informationstypen (Text, Bild, Ton) zu integrieren.
Vgl. Abb. oben: Breitbandverkabelung |