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Tafel 10: Durchsetzung des anthropologischen Kommunikationskonzeptes |
In verschiedenen Schüben, begünstigt zunächst durch
die wachsende Bedeutung von Viehzucht und Tieren, dann durch Technisierung,
monotheistische Religionen usf. hat sich die Akzeptanz von Pflanzen als
Kommunikationspartner und -medium in Europa drastisch verringert. Kulturhistoriker
beschreiben diese Zurückdrängung als Zivilisation, Entmystifizierung, Säkularisierung,
Aufklärung u. ä. Den letzten, nachhaltigsten Anstoß zur Ausgrenzung von Pflanzen erleben wir seit der frühen Neuzeit. Während die Christen bis zur Glaubensspaltung Pflanzen als ein Medium göttlicher Verkündigung allgemein akzeptierten, hat der Protestantismus mit seiner strikten Reduktion der göttlichen Informationsmedien auf die Heilige Schrift (Sola scriptura) auch auf diesem Feld ein monomediales, ausschließlich auf den Menschen bezogenes Kommunikationskonzept durchgesetzt. |
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Flugblatt
"Was nun
Gott durch solches
Christoph Mang |
1656 identifizierte Petrus Borellus (1620 - 1689) den 'Bart', den auch schon andere Flugblätter (1542, 1560, 1580, 1602) beschrieben hatten, als die Schmarotzerpflanze Cuscuta. (Vgl. K. Böhner: Die bärtige Traube oder Uva barbata. In: Mitteilungen der Bayerischen Botanischen Gesellschaft zur Erforschung der heimischen Flora 4, Nr. 8, 1928, S. 120 - 126). |
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