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Gabi erzählt vom Besuch beim Hufschmied |
Gabi S. |
Klasse 10 e |
14.10.1978 |
„Als ich morgens mit dem Fahrrad losgefahren
bin, was es ziemlich kalt. Heike und ich wollten zusammen fahren. Da habe
ich erst mal ihre Mutter aus dem Bett geklingelt, Heike war nämlich
gerade tanken. Aber sie kam einen Augenblick später schon zurück,
also sind wir los. Ich auf meinem Fahrrad und Heike auf der Mofa. Sie nur
den Gasgriff aufgedreht und ich geradelt, wie so eine Verrückte. Da
habe ich erst mal geflucht, das ich keine Mofa habe, aber kurz vor Halchter
haben wir getauscht. Als wir angekommen sind, waren schon fast alle da.
Zuerst haben wir uns erst mal über Frau Sarnow amüsiert, sie sah
totschick in ihrem Reitdress und ihrer Jeansmütze aus. Dann mussten
wir noch ungefähr eine halbe Stunde warten, bis der Mann kam, für
den wir diesen Aufsatz schreiben. Als er endlich da war, hat Ute das Pferd
geholt, was beschlagen werden sollte. Zuerst hat der Schmied uns das Hufeisen
erklärt, danach die Werkzeuge, die man zum Beschlagen braucht. Endlich
kam dann das Pferd dran. Frau Sarnow hat gesagt, dass es schon ziemlich
alt sei. Ich fand es war ein schönes Pferd. Das schwarze Fell sah ganz
weich aus. Es stand die ganze Zeit über ganz ruhig da und die Augen
sahen irgendwie traurig aus. Da hat es einem schon leid getan, obwohl es
das Beschlagen gar nicht merkt. Als dem Pferd die alten Hufeisen abgerissen
wurden, habe ich gedacht, dass das nicht wehtut!? Danach wurden die
faulen Stellen rausgeschnitten und ausgekratzt. Das Faule hat nicht gerade
angenehm gerochen. Dann wurden dem Pferd die Hufe gefeilt. Als ihr, es war
eine Stute, die heißen Hufeisen draufgehalten wurden, das fand ich
am ekeligsten. Es hat furchtbar gezischt und gequalmt. Als der Schmied das
Hufeisen wieder abgenommen hatte, war der Huf richtig schwarz angekohlt.
Das ist dazu da, um zu sehen ob das Hufeisen noch anders geschlagen werden
muss, oder ob es richtig passt. Dann wurde es mit ziemlich langen
Hufnägeln unter den Huf geschlagen. Danach wurde noch mal gefeilt und
die vorausstehenden Nägel abgekniffen. Zum Schluss wird noch Kupfervitriol,
das sind ganz kleine blaue Kugeln, unter den Huf gestreut und mit Holzteer
verstärkt. Ich fand das alles ganz interessant, aber bei den anderen drei Hufen dasselbe nochmal anzugucken, war doch recht langweilig. In der Zeit haben wir die Hühner, die da rumgelaufen sind, geärgert. Detlef hat sich mit Frau Sarnow so halb geschlagen, es war ganz lustig mit anzusehen. Außerdem wurde Ulrike noch in den Stall eingesperrt und mit dem Schal von Thomas fasst erwürgt. Das einzige was nicht so gut war, war das Wetter, aber ich habe mit gedacht, lieber 2 Stunden in der Kälte, als wie 3 Stunden in der Schule. Ich war aber bestimmt nicht die einzige die das gedacht hat. Das Pferd war dann auch fertig, da haben wir uns schnell verabschiedet. Frau Sarnow hatte sich entschlossen einen auszugeben. Also sind wir in Halchter gucken gefahren, leider hatten beide Gaststätten zu. Aber bis nach Wolfenbüttel ist es ja nicht weit und da gibt es viele Möglichkeiten. Wir sind schließlich zu dem Entschluss gekommen, alle in die „Destille“ zu fahren, um ein Bier zu trinken. Wir haben dort ungefähr eine halbe Stunde gesessen und uns unterhalten. Dann sind ich und Heike nach Hause gefahren. Unterwegs war ich wieder, wegen diesem blöden Fahrrad, am fluchen. Ich habe es aber noch geschafft, wie kann man sich ja wohl denken, auf jedem Fall total kaputt vom trampeln.“ |
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