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Die triadische Kultur- und Prozessanalyse beantwortet Fragen
nach den Erkenntnistheorien und -methoden, nach Wahrnehmungs- und Denkstilen,
die wir brauchen, um den strukturellen Wandel von der Industrie- zur informationellen
Gesellschaft zu erfassen (Posttypographische Erkenntnistheorie und Neues
Denken). |
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Es spricht viel dafür, dass die Eigenart von 'Kulturen',
von 'Kommunikation', von 'Medien' und von zahlreichen anderen Phänomenen
gerade in dem Zusammenwirken vieler inhomogener Faktoren besteht. Homogene
Modelle erreichen das Emergenzniveau der anvisierten Phänomene nicht.
Es geht aber nicht nur um ein alternatives Verständnis der Komplexität
von Systemen, sondern auch um jenes von simultanen Prozessen. Zwar wissen
wir, dass in der Natur, im Menschen, in der kulturellen Kommunikation usf.
immer zahlreiche Prozesse zugleich ablaufen und sich wechselseitig beeinflussen,
aber wir neigen dazu, nach einem 'Leitprozess' zu suchen, diesen zu isolieren
und dann seine Phasen nacheinander zu beschreiben. Was aber, wenn sich die
Spezifik kultureller, kommunikativer, historischer u. a. Prozesse gerade
aus der Koevolution, dem Dialog, der Oszillation zwischen den artverschiedenen
Teilprozessen ergibt? Wie muss sich unser Handeln und Wahrnehmen ändern,
wenn 'Anamnese, Diagnose und Intervention' bspw. nicht mehr als linearer
sequentieller Prozess vorgestellt werden, sondern wir davon ausgehen, dass
alle drei 'Phasen' immer schon simultan ablaufen? |
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Es hat sich gezeigt, dass die im Zuge der langfristigen
kulturellen Trendforschung gefundenen Lösungen auch Antworten auf Fragen
aus anderen Bereichen bereithalten, vor allem aus: |
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1. Wissenschaft |
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Mit welchen Grundannahmen kann die Kulturwissenschaft
tatsächlich zu einem transdisziplinären Projekt entwickelt
werden - und nicht bloß zu einer modischen Spielart von Geistes-
und Sozialwissenschaften? |
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Wie lassen sich die auseinanderdriftenden Ansätze
der Kommunikations- und Medienwissenschaften zusammenführen? |
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2. Wirtschaft |
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Welche Spezifik besitzt die Wissensschöpfung
in Dialogen? |
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Was sind sinnvolle Prozess- und Kulturmodelle für
Management und Organisationsberatung (Change management, corporate
identity)? |
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Welche Identitätskonzepte helfen, die widersprüchlichen
Rollenanforderungen zu meistern (Personal mastery und Coaching)? |
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3. Kultur/Gesellschaft |
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Welche Veränderung der Umwelt- und Selbstwahrnehmung
und Umwelt-/Selbstbeschreibung von Kulturen / Gesellschaften werden
beim Übergang zu posttypographischen Kulturen erforderlich? |
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Wie können wir höhere Sensibilität
für Inhomogenität, Artverschiedenheit (Ökologie) und
kulturelle Differenzen erreichen und bewältigen? |
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