Das Verständnis der elektronischen Datenverarbeitung, und -vernetzung wird verstellt, solange der binäre Kode zu ihrem Wesen erklärt wird. '0' und '1' sowie die Operatoren der elementaren Logik sind zweifellos für die Funktionsweise wichtig. Aber eine Beschreibung auf dieser elementaren Ebene verfehlt das Emergenzniveau der neuen Medien. Wer die Prozesse in einer Familie verstehen will, wird nicht den Stoffwechsel ihrer Mitglieder untersuchen. Natürlich beruht das Leben und damit das Leben der Familienmitglieder auch auf Stoffwechselvorgängen. Aber die Spezifik der Dynamik liegt woanders. Binäres Denken ist mindestens so alt wie die Logik. Die elektronischen Medien haben es weder hervorgebracht noch fördern sie es. Maschinen mit binären Funktionsweisen gibt es allenthalben. Sie sind keine Besonderheit von elektronischen Netzen und deren Programmen.

Das binäre Denken und binär funktionierende Maschinen sind Produkte früherer Kulturstufen. Wichtiger vielleicht noch als das Faktum, dass man die Funktionsweise der neuen Medien nicht durch Rückführung auf 'Ja/Nein'-Entscheidungen verstehen kann, ist die Tatsache, dass ein solcher Versuch es erschwert, die gegenüber den vorhandenen Medien neuen Potenziale der elektronischen Medien zu erkunden/zu nutzen.