F.A.Q. Welche Wirkungen haben die 3D-Modelle für die Gesellschaft?

Im Gegensatz zu den Ingenieurwissenschaften beschränken sich die 'Produkte' der Geistes- und Sozialwissenschaften im Kern auf symbolische Modelle. 'Wirkung' erlangen sie in dem Maße, in dem sie als Programme für Menschen und Gemeinschaften handlungsleitend und orientierungsrelevant werden. Die hier vorgelegten Modelle, Verfahren und empirischen Untersuchungsergebnisse sollen dem Einzelnen und der Gesellschaft eine alternative Sichtweise auf zentrale kulturelle Phänomene und dadurch auch neue Möglichkeiten des Verhaltens eröffnen. Sie führen zu Umwelt- und Selbstbeschreibungen (Identitätskonzepten), die größere widersprüchliche Erfahrungen verarbeiten ('normalisieren') können. Sie verflüssigen das binär schematisierte Denken und erlauben es, in der Kommunikation Wertungen der verschiedenen Beiträge länger zu suspendieren, endgültige Festlegungen und damit den Abbruch des Dialogs solange hinauszuschieben, bis möglichst alle Ressourcen aller Teilnehmer ausgeschöpft sind.

Neben dieser über das Individuum vermittelten Wirkung zielen die Modelle auf eine direkte Veränderung der Selbstbeschreibung der Gesellschaft, weg von einseitiger soziologischer oder ökonomischer Bestimmung hin zu einer Festigung der Identität als Ökosystem (Gesellschaft als menschliche Kultur, als inhomogenes Ökosystem und als mehrdimensionales Kommunikationssystem).


Fließtext: Kulturen als Gegenstand der Geistes-, Natur- und Technikwissenschaften