"Beim ersten Betrachten des gezeigten Bildes habe ich zunächst
die Situation visuell wahrgenommen. Ich sah ein Kind, das am Boden liegt
und scheinbar von einer Frau geschlagen wird. Danach habe ich das Bild vor
meinem inneren Auge realisiert, und sofort stieg das Gefühl von Wut in mir
auf. Gleichzeitig habe ich mir aber auch die Frage gestellt, warum das eigentlich
passieren muss. Diese Frage, die ich mir selber gestellt habe, wurde abgelöst
durch ein Gefühl von Unverständnis. Erst nachdem sich diese Dinge in meinem
Kopf abgespielt hatten, begann ich das zweite Kind auf dem Boden wahrzunehmen.
Ich wünschte, ich könnte die Situation vielleicht ändern. Doch zur gleichen
Zeit begann sich ein zweiter Gedanke in mir breit zu machen, nämlich, dass
ich eigentlich gar kein Recht hätte, mich einer solchen Situation einzumischen,
ohne zu wissen, worum es eigentlich geht. Dieses Hin-und-Her-gerissen-Sein
zwischen dem Drang, eingreifen zu wollen, und dem 'eigentlich nicht wissen,
worum es geht', führte zu einer Verwirrung meiner Gefühle. Für mich stellte
sich die Frage, wie ich mich wohl in so einer Situation richtig verhalten
könnte." |