Übung Indirektes "Nein"
  (Vgl. Vopel: Interaktionsspiele, Teil 3. 1978, S. 25ff.)
Zielsetzung
 
Wenn Sie "Nein" sagen, wenn Sie "Nein" meinen, dann sind Sie für Ihre Kommmunikationspartner vielleicht manchmal unbequem, dafür aber kaum unheimlich. Denn wenn jemand nie klar "Nein" sagt, dann weiß ich auch nicht, wann der Betreffende wirklich "Ja" meint, und ich betrachte ihn immer mehr oder weniger skeptisch, um seine wirkliche innere Haltung zu ergründen. Wenn in einer Gruppe "Ja" und "Nein" klar ausgedrückt werden, dann können Entscheidungen schneller getroffen und Probleme konstruktiv gelöst werden.
In diesem Kommunikationsspiel können die Teilnehmer sich bewusster werden, auf welche Weise sie indirekt "Nein" sagen - um in Zukunft häufiger direkt "Nein" sagen zu können.
Material
  kein
Zeitrahmen
  ca. 30 Minuten
Instruktion Ablauf (Instruktion und Setting)
     1. Schritt - Partnerwahl, Festlegen von A und B     
Wählen Sie bitte einen Partner, den Sie gern besser kennenlernen wollen.
Setzen Sie sich einander gegenüber und entscheiden jetzt, wer von Ihnen  A  und wer  ist.
     2. Schritt - Bitten abschlagen - Indirektes Nein     
 A  soll  etwa 5 Minuten lang um Dinge bitten, von denen er annimmt, dass sie ihm  nicht geben will.
Jedesmal wenn  A  eine Bitte formuliert hat, soll  darauf mit einer indirekten Ablehnung reagieren, ohne frank und frei "Nein" zu sagen.
    Seien Sie sich bewusst, wie Sie den Bitten und Forderungen des Partners ausweichen und wie Sie sich dabei fühlen.
    Beispiel:
 A : "Leih mir heute abend deinen Wagen."
 B : "Natürlich würde ich dir gern das Auto geben - ich bin doch kameradschaftlich. Ich weiß aber noch nicht, ob ich es nicht selbst brauche."
     3. Schritt - Rollentausch     
Bitte wechseln Sie jetzt die Rollen, so dass nun  Bitten an  A  richtet und  A  jeweils mit einem indirekten "Nein" reagiert.
Lassen Sie sich wieder ein paar Minuten Zeit dafür.
     4. Schritt - Reflexion     
Bitte denken Sie jetzt 1 Minute schweigend über das Experiment nach.
  Was haben Sie herausgefunden über die Art und Weise, wie jeder von Ihnen indirekt Forderungen des anderen ablehnt?
  Wie fühlten Sie sich dabei?
Sprechen Sie jetzt 4 Minuten über Ihre Erfahrungen aus dem Experiment.

Auswertung(sfragen)
Welche Kunstgriffe habe ich, indirekt "Nein" zu sagen?
Was empfinde ich, wenn ich anderen indirekt "Nein" sage bzw. wenn mir indirekt "Nein" gesagt wird?
Welche Vorteile bringt mir mein indirektes "Nein", welche Nachteile?

Welche Katastrophen befürchte ich für den Fall, dass ich häufiger ein klares "Nein" sage? Was ist an diesen Befürchtungen ggf. realistisch?
Hat ein deutliches "Nein" in unserer Gruppenkultur einen Platz?
Wer sagt in dieser Gruppe am klarsten "Nein" - wer am indirektesten?
Tipp: Ein nützliches und einfaches Spiel, um eine klarere und dynamischere Kommunikation in Ihrer Gruppe herbeizuführen.
 

zurück zum Beginn der Übung

 

 
 

www.kommunikative-welt.de WaKoTraining ©Michael Giesecke