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Mündlicher Hinweis: |
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Dieses Spiel kann ein Leben lang gespielt werden. |
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Schriftlicher Text: |
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Sei möglichst allein im eigenen Zimmer, so dass Du
keine Rücksicht auf andere Leute nehmen musst und von niemandem gestört
wirst. |
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"Zehn Minuten lang muss ich das tun, was ich
will. Darüber hinaus muss ich jeden Augenblick überprüfen, was ich
tue (körperlich, seelisch und geistig) und ob ich wirklich noch das
tue, was ich tun will. Wenn nicht, muss ich versuchen herauszufinden,
was ich tun will, und dazu übergehen." |
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Die Regel ist nicht, ich muss das tun, wonach mir
gerade zumute ist (= möchte), sondern das, was ich tun will. Was ich
tun will, schließt sowohl meine Urteilsfähigkeit als auch meine Impulse
ein. Wenn mir z. B. danach ist, eine zerbrechliche Vase zu zertrümmern,
muss ich überprüfen, ob ich diesem Impuls folgen will, der, wie ich
weiß, einen mir vielleicht lieben Gegenstand zerstören wird. Ich muss
mir daher überlegen, ob mir der Verlust der Vase weniger wichtig ist,
als dass ich meinem Gefühl im Augenblick freien Lauf lassen kann. |
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Bei dieser Kontrollübung ist es wichtig, auch Mitteilungen
aus der Körpersphäre in den Überprüfungsprozess einzubeziehen. Ich
kann z. B. die Phantasie haben, dass ich tanzen möchte; mein Körper
signalisiert jedoch, dass ich müde bin. In Wirklichkeit will ich mich
nur der Vorstellung vom Tanzen überlassen, ohne wirklich zu tanzen.
Auch das Gegenteil kann stimmen; ich kann denken, dass ich tanzen
albern finde, aber meine Beine wollen tanzen! Nun muss ich entscheiden:
Was will ich wirklich? Es ist möglich, dass die Entscheidung mühelos
zwischen beiden Möglichkeiten fällt, oder, dass ein dritter, neuer
Einfall auftaucht, der mir ganz entspricht: Dann weiß ich plötzlich
ganz sicher: "Natürlich, das ist's, was ich wirklich will."
Viele Leute sagen, wenn sie von diesem Spiel hören: "Aber das
tu' ich doch sowieso - ich tue immer, was ich will". Das kann
nie wahr sein. Es ist ebenso unmöglich wie kontinuierliches Bewusstsein
des Atmens. Ich kann mir den Vorgang des Atmens zwar für Minuten bewusst
machen, nicht aber den ganzen Tag. Jedoch ebenso wie bewusste Atemübungen
sich in allgemein besserer Atmung auswirken, so bewirkt Üben im Bewusstwerden
dessen, "was ich wirklich will", durch dieses Spiel eine
generelle Verbesserung der Entscheidungsfähigkeit: nämlich geübtes
Bewusstwerden zwischen "Was ich möchte, was ich soll und was
ich will". |
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