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Gruppe und Individuen (Foulkes) |
"Die Kommunikationsprozesse in der gruppenanalytischen Gruppe
... stehen natürlich in wechselseitiger Abhängigkeit zu Verhaltensweisen
und Beziehungen ... Wir betrachten hier die Gruppe wiederum als ein Netzwerk. Die Individuen sind Knotenpunkte dieses Netzwerkes, sie erzeugen es, während sie von ihm durchwirkt werden. Wir unterscheiden in der gruppenanalytischen Theorie nicht 'intrapsychische', 'interpersonelle' Prozesse. Wir glauben und können zeigen, dass das alles dieselben Prozesse sind, die entsprechend der von uns verfolgten Aufgabe von verschiedenen Gesichtspunkten aus beschrieben werden können. Die Gesellschaft ist innerhalb des Individuums ebenso wie außerhalb, und an dem, was intrapsychisch ist, hat die ganze Gruppe Anteil. Das ist, außer in der gruppenanalytischen Gruppe, beiden Seiten nicht bewusst. Die Grenze zwischen dem, was 'innen', und dem was 'außen' ist, verändert sich ständig ... Jede Reaktion, jedes Ereignis wird als etwas betrachtet, was im Prinzip die ganze Gruppe angeht, wenn auch nicht in gleichartiger Weise. Wir können die speziellen Reaktionen, die wir beobachten, als den Vordergrund ansehen, als die Figur, das übrige aber als das, was den Hintergrund der gesamten Konfiguration bildet." |
Aus: Sigmund H. Foulkes: Dynamische Prozesse in der gruppenanalytischen Situation. In: Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik. 4. Jg. 1971, S. 70-81. |