Fließtext Der Mensch als informationsverarbeitendes System (1) - Vorschläge zur Klassifikation der Prozessoren
 
Arten der Informationsgewinnung und Typen von Sensoren, die wir beim Menschen annehmen, beschreibt das Konzept des Neurolinguistischen Programmierens (NLP). Im Verlauf des weiteren Wahrnehmungsprozesses kann man den Menschen als informationsverarbeitendes System begreifen.
Es hat sich dabei gezeigt, dass das menschliche psychische System offenbar sehr komplex aufgebaut ist und jedenfalls aus mehreren informationsverarbeitenden Subsystemen besteht. Wir haben mehrere verschiedene Typen von Sensoren: Augen, Ohren usw., und diese Sensoren erzeugen jeweils auch unterschiedliche Informationstypen, die - nach Auffassung des NLP - in getrennten Repräsentationssystemen gespeichert werden (sozusagen auf verschiedenen Festplatten bzw. in verschiedenen Ordnern). Wir sind aber nicht nur multisensoriell sondern auch multiprozessoral: Wir besitzen verschiedene psychische Instanzen (Prozessoren), die die einmal wahrgenommenen Informationen zugleich (parallel) oder auch nach einander (sequentiell) verarbeiten können. Schema: Der Mensch als informationsverarbeitendes System (2) - Komplexere Annahmen über die menschliche Informationsverarbeitung
 
Es gibt seit altersher viele Vorschläge zur Klassifikation der Prozessoren:
Antikes (philosophisches) Modell
Ventrikelmodell von Leonardo da Vinci: Gefühl, Verstand und das Gedächtnis mit der Fähigkeit zu vergessen und zu erinnern (ars memorativa) als Minimalunterscheidung
Instanzenmodell von S. Freud
Gehirnphysiologische Unterscheidungen: Groß-, Klein-, Zwischenhirn, Zirbeldrüse
Hirndominanzkonzepte: linke/rechte Hirnhälfte
Hirndominanzkonzepte: Arten des Bewusstseins - linke/rechte Hemisphäre
Hirndominanzkonzepte: männlich/weiblich
Gedächtnismodelle (Ultralangzeit-, Langzeit-, Kurzzeit-, Ultrakurzzeitgedächtnis): Lesegedächtnis
Konstruktivistische Modelle zur intrapsychischen Wahrnehmung, Wahrnehmung der Wahrnehmung usf.
Wahrnehmen, Ordnen, Bewerten, Stufenmodelle der Informationsverarbeitung
Repräsentationsmodelle: enaktiv, (taktil), ikonisch (visuell/bildhaft), sprachlich-symbolisch oder das VAKO-Modell des NLP
   

Es geht nicht darum, wahre zeit-, raum-, oder personenunabhängige Modelle vorzustellen, sondern Instrumente - und zwar am besten mehrere - zur Selbstexploration zur Verfügung zu stellen. Jeder Seminarteilnehmer mag sich diejenigen Modelle auswählen, die es ihm erleichtern, seine subjektiven Verarbeitungsformen zu erkennen und mitzuteilen.

Komplexität/Vernetzung
Je mehr Prozessoren in den Modellen angenommen werden, desto komplexer werden die Vernetzungsmöglichkeiten.

Dynamik
Grundsätzlich kann man zwischen linearer/hierarchischer und paralleler Informationsverarbeitung unterscheiden.
Gleiche Informationen werden mehrfach produziert. Dabei können
  unterschiedliche, teilweise sich widersprechende Ergebnisse entstehen,
  Ambivalenz, Polyvale auftreten.

 


Leitfaden: Typen von Kommunikationsstörungen aus der Sicht verschiedener Kommunikationsmodelle - theoretischer Leitfaden

 

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