Fließtext Metakommunikation

Die Systemabhängigkeit von Regeln kommunikativen Verhaltens

'Blitzlicht' und 'Feedback' klappen erfahrungsgemäß nur dann, wenn auf beiden Seiten der Wille und die Fähigkeit zu individueller Selbstreflexion vorhanden sind. Darauf aufbauend muss, um Störungen zu beheben, zumeist auch zu sozialer Selbstreflexion geschritten werden. Wenn es irgendwann in einem Gespräch stockt, liegt dies selten nur an einem Element des Kommunikationssystems. Alle Beteiligte haben sich als Teil eines Ganzen zu betrachten und dann nach ihren jeweiligen Anteilen an dem mehr oder weniger befriedigenden Fortgang der Kooperation zu fragen. Die Ergebnisse dieser Selbst- und Systemerkundung müssen verbalisiert oder in anderer Form den übrigen Gesprächspartnern zur Verfügung gestellt werden. Dies, z. B. auch ein einzelnes 'Blitzlicht', bezeichnet die Fachliteratur oft schon als 'Metakommunikation'. Zu eigentlichen Metagesprächen kommt es aber natürlich erst, wenn alle Beteiligten sich auf eine selbstreflexive Ebene begeben. Einseitige Metakommunikation wird häufig als Machtmittel verwendet, um eine superiore, übergeordnete Position zu gewinnen. Es kommt also darauf an, die Selbstthematisierung als eine kollektive Veranstaltung zu gestalten, was praktisch immer zu einem phasenweisen Verlassen des Gesprächsablaufs führt. Gleichzeitig muss auch der Gegenstand des Gesprächs von der individuellen auf die soziale Ebene gehoben werden. Metakommunikation meint immer auch das Reden über die sozialen Strukturen und Prozesse - eben über Kommunikationsstrukturen und nicht über das individuelle Verhalten und Erleben.

 

Metakommunikation als Einstieg in die Soziale Selbstreflexion

Je nachdem, um welche sozialen Kommunikationssysteme es sich handelt, sind andere Instrumente zur Förderung sozialer Selbstreflexion einzusetzen. Generelle Regeln für 'erfolgreiche Kommunikation' zu formulieren, ist wenig sinnvoll. Mindestens sind sie für die verschiedenen großen Klassen von Sozialsystemen zu spezifizieren.

 


 
Übung: Feedback zur Rolle der Teilnehmer im Training   Medien: Stufen des Feedback         

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