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Textvorlage: Anforderungen von Kommunikationstrainings an die Studentinnen und Studenten |
Von den Studenten erfordert es immer wieder einen grundlegenden Einstellungswechsel,
wenn sie aus dem üblichen Seminar- und Vorlesungsbetrieb der Universität
in die Trainingslaboratorien kommen, in denen Kommunikation nicht nur
Gegenstand, sondern zugleich auch Forschungs- und Lernmethode ist. Die
dort eingeübte distanzierte Beobachtung muss hier durch die Selbstreflexion
der eigenen Möglichkeiten und Reize ergänzt werden. Statt nach richtigem
Verhalten und Erleben zu suchen, geht es darum, die Vielfalt der Perspektiven
und Handlungsmöglichkeiten in sozialen Situationen kennen und schätzen
zu lernen. Aber genau dieser Perspektivenwechsel wird im späteren Beruf
auch immer wieder gefordert sein. Leitvorstellungen über die Zusammenarbeit zwischen Teilnehmern und Trainern Störungen werden als Chance verstanden, überkommene Strukturen zu reflektieren
und sie ggf. zu verändern. Ambivalenzen und Krisen sind Triebfedern der
Kommunikation und nichts, was zu beseitigen ist. Trainingszeit ist Lebenszeit; alle Beteiligten sollten sie intensiv nutzen. Informationen kann man zwar kaufen, man kann sie auch 'gelehrt' bekommen; man muss sie sich aber selbst aneignen, damit sie zu Programmen für das eigene Handeln und Erleben werden können. Die Führungsaufgabe der Dozenten in Seminaren und T-LABs besteht im wesentlichen darin, die Rahmenbedingungen für kommunikative Prozesse herzustellen, einen Input zu geben oder zu organisieren und dann Hilfe zu Selbststeuerung zu geben. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer ist selbst Experte für ihre/seine eigenen Ressourcen und Wertvorstellungen. |