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Affektive psychosoziale Kompetenzen in drei grundlegenden Interaktionskonstellationen |
psychosoziale
Kompetenz in bestimmten sozialen Situationen |
erforderliche psychosoziale Kompetenzen | deutliche
Anzeichen unzureichender psychosozialer Kompetenzen (rigide Abwehr) |
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Zulassen bestehender Gefühle | Aktivitäten (flexible Abwehr) | ||
präödipale Situation |
Sehnsucht nach Fusion, Angst vor Individualitätsverlust (Zerstörung der Identität); Abhängigkeit vom Gruppenleiter |
abwechselnd und vorübergehend: Kampf, Flucht, Abhängigkeit | Verleugnung der Situation, rigide Abwehr, entweder: |
ödipale Situation |
Wunsch, allein den Gruppenleiter zu besitzen, Rivalität mit den anderen um den Gruppenleiter, Angst vor dem Gruppenleiter wegen sexuell-erotischer Wünsche ihm oder den anderen Teilnehmern gegenüber | Zurückstellen individueller Versorgungswünsche; Zusammenschluss mit Gleichrangigen gegen Gruppenleiter | Verleugnung
von Rivalität, Angst vor dem Gruppenleiter, Beharren auf individueller Versorgung. Verleugnung sexuell-erotischer Wünsche |
reflexiv-interaktionelle Situation |
Eingeständnis der schmerzlichen Notwendigkeit, auf die eigenen Kräfte zu vertrauen; Auseinandersetzung mit Gleichrangigen und der Problematik der Geschlechtsidentität | vorübergehender Wunsch nach idealen Verhältnissen und völliger Harmonie; zugleich: zunehmende Versuche der Beziehungsklärung zwischen den Teilnehmern und zwischen den Geschlechtern | extremer Wunsch nach Anleitung durch den Gruppenleiter,
übermäßige Aggressionsausbrüche (Kampf), übermäßige Passivität (Flucht) |
Nach: Dieter Sandner/Dieter Ohlmeier: Selbsterfahrung und Schulung psychosozialer Kompetenz in psychoanalytischen Gruppen. In: Eicke, D.: Freud und die Folgen. Bd. II (Psychologie des XX. Jh.), S. 812 - 821, hier 819. Vgl. ausführlich: Dieter Sandner: Psychodynamik in Kleingruppen. Theorie des affektiven Geschehens in Selbsterfahrungs- und Therapiegruppen (Selbstanalytische Gruppen). München 1978. |