Zusammenfassung Krankheitslehre von S. Freud

Wenn die Entwicklungsstadien (vgl. Schema: Psychologische Entwicklungstheorie) nicht gut durchlaufen werden, kommt es zu Störungen des Sexuallebens     Fixierungen, Vermischungen u. ä.
Störungen treten immer dann auf, wenn Programme auf unpassende Situationen übertragen, ohne Realitätsprüfung projiziert werden.

Wenn die sozialen Beziehungen in der kindlichen Sozialisation eingeschränkt werden, dann verläuft auch die emotionale Entwicklung einseitig. Bestimmte Beziehungsangebote können nicht wahrgenommen und verarbeitet werden, und entsprechend einseitig bleibt auch der Ausdruck der Gefühle. Bei niemandem sind die Sensibilitäten für Wut, Trauer, Lust, Liebe usf. gleich stark entwickelt, und das Einbringen dieser Gefühle in das Gespräch gelingt unterschiedlich gut und eindeutig. Gerade hierdurch gewinnen wir Individualität.
Können, aus welchen Gründen auch immer, grundlegende Gefühle bei uns selbst und/oder bei anderen nicht bemerkt, nicht zugelassen oder nicht mitgeteilt werden, so fehlt uns eine Kompetenz im affektiv-emotionalen Bereich.
Viele Trainingsformen und natürlich auch alle Psychotherapien versuchen, solche Mängel zu beheben, indem sie 'nachsozialisieren'. Es werden Interaktionskonstellationen erzeugt, die ein vollständigeres Erleben und Ausleben bislang nur unvollkommen gereifter Affekte erlauben.
Im Laufe unseres Lebens müssen wir verschiedene Typen von Interaktionskonstellationen nicht nur kognitiv, sprachlich oder handlungsmäßig, sondern auch affektiv-emotional bewältigen. Für Freud waren die Stadien kindlicher Entwicklung (oral, anal, ödipal) auch Phasen der Ausbildung affektiver psychosozialer Kompetenzen.
Das folgende Schema zeigt diesen Zusammenhang in Bezug auf Gruppen. Schema: Affektive psychosoziale Kompetenzen in drei grundlegenden Interaktionskonstellationen


 
Leitfaden: Theoretische Grundannahmen von S. Freud

 

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