Wenn die Entwicklungsstadien (vgl. Schema:
Psychologische Entwicklungstheorie) nicht gut durchlaufen werden, kommt
es zu Störungen des Sexuallebens
Fixierungen, Vermischungen u. ä.
Störungen treten immer dann auf, wenn Programme auf unpassende Situationen
übertragen, ohne Realitätsprüfung projiziert werden.
Wenn die sozialen Beziehungen
in der kindlichen Sozialisation eingeschränkt werden, dann verläuft
auch die emotionale Entwicklung einseitig. Bestimmte Beziehungsangebote
können nicht wahrgenommen und verarbeitet werden, und entsprechend
einseitig bleibt auch der Ausdruck der Gefühle. Bei niemandem sind die
Sensibilitäten für Wut, Trauer, Lust, Liebe usf. gleich stark
entwickelt, und das Einbringen dieser Gefühle in das Gespräch gelingt
unterschiedlich gut und eindeutig. Gerade hierdurch gewinnen wir
Individualität.
Können, aus welchen Gründen auch immer, grundlegende Gefühle bei uns
selbst und/oder bei anderen nicht bemerkt, nicht zugelassen oder nicht
mitgeteilt werden, so fehlt uns eine Kompetenz im affektiv-emotionalen
Bereich.
Viele Trainingsformen und natürlich auch alle Psychotherapien
versuchen, solche Mängel zu beheben, indem sie 'nachsozialisieren'. Es
werden Interaktionskonstellationen erzeugt, die ein vollständigeres
Erleben und Ausleben bislang nur unvollkommen gereifter Affekte
erlauben.
Im Laufe unseres Lebens müssen wir verschiedene Typen von
Interaktionskonstellationen nicht nur kognitiv, sprachlich oder
handlungsmäßig, sondern auch affektiv-emotional bewältigen. Für
Freud waren die Stadien kindlicher Entwicklung (oral, anal, ödipal)
auch Phasen der Ausbildung affektiver psychosozialer Kompetenzen.
Das folgende Schema zeigt diesen Zusammenhang in Bezug auf Gruppen.
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