Fliesstext Kommunikationswissenschaft 3D

 

 

Die Bezeichnung '3D' verweist auf:
 

den dreidimensionalen Kommunikationsbegriff (Informationsverarbeitung, Vernetzung und Spiegelung), der hinter den kommunikationswissenschaftlichen Analysen steht. 'Mythen der Buchkultur 3D' meint z. B. die Beschreibung der Mythen aus den drei kommunikationswissenschaftlichen Perspektiven. Erst im Zuge der dreidimensionalen Beschreibungen werden die alltäglichen Phänomene zu Objekten der Kommunikativen Welt. Diese Objekte werden grafisch als Kreis dargestellt, auf den jeweils drei Pfeile verweisen. Dieses Konzept wird auch selbstreferenziell auf die Wissenschaft angewendet. Schema

den kulturwissenschaftlichen, ökologischen Ansatz, insbesondere die dreidimensionalen Modelle von geschichtlichen, kulturellen, ökologischen und anderen Prozessen, die die (kulturökologische) Trendforschung strukturieren. Die Ergebnisse dieser Analyse werden in einem dreischlaufigen Knoten dargestellt. '3D' meint insoweit: ökologisch oder/und kulturwissenschaftlich. Es ist ein Grundgedanke der Ökologie, dynamische Phänomene als das Produkt der Wechselwirkung gleichlaufender und gegenläufiger Prozesse zu verstehen. Kulturelle Prozesse werden entsprechend dieses Ansatzes beispielsweise als Resultante der drei Teilprozesse: Substitution, Akkumulation und Reproduktion modelliert. 
Ökologische Netzwerke sind ebenfalls mehrdimensional und inhomogen. Gerade um diesen Sachverhalt zu betonen, spricht man von Netzwerken im Unterschied zu flachen, zweidimensionalen Netzen. Die epistemologische Grundhaltung bei ökologischen und - insofern Kulturen als Ökosysteme betrachtet werden - kulturwissenschaftlichen Analysen ist auf die Verzahnung von verschiedenen Auswertungsprogrammen und mehrdimensionale Visualisierungsformen der Ergebnisse angelegt (Komplexitätsinduktion). '3D' fokussiert insoweit die Differenz zu eindimensionalen Analysen und einfachen Formen der Logik und signalisiert den Weg zu mehrperspektivischem Denken und Gestalten. Andere Ausdrücke für dieses Bestreben sind: neues Denken, vernetztes Denken, mehrdimensionale Visualisierung, transdisziplinäre Methoden u. ä.
 

Fliesstext

Natürlich ist die Begrenzung auf drei Faktoren und drei Relationen (3D) genauso willkürlich wie jene auf zwei Faktoren. Fürs Erste scheinen die Konsequenzen der Erweiterung auf drei Dimensionen schon dramatisch genug. Logische Regeln wie das 'tertium non datur' gelten nicht mehr. Statt der Suche nach monokausalen Beziehungen und Gleichungen gilt nun die Regel: Suche für eine Wirkung stets zwei Ursachen! Jeder zu erklärende Zustand ist als Produkt von Balanceprozessen zwischen mindestens zwei Extremen zu bestimmen! Vollständige Beschreibungen erfordern die Berücksichtigung von mehreren Dimensionen, die zu widersprüchlichen Ergebnissen führen können.

Das Buch kann in seinen linearen Texten die Ergebnisse mehrdimensionaler Analysen nur verzerrt darstellen. Elektronische Medien mit der Möglichkeit dynamischer Animationen scheinen in vielerlei Hinsicht eine Voraussetzung für ökologisches bzw. kulturwissenschaftliches Denken und Modellieren zu sein.

Theoriediskussion