Gerade diese Inhomogenität der Basiselemente des Objektbereichs scheint
mir für die Kommunikations- und Medienwissenschaft konstitutiv zu sein.
Sie macht ihre besondere Chance und Problematik aus.
Die Kommunikations- und Medienwissenschaften sind sowohl mit Kommunikatoren
als auch mit Medien, sowohl mit Information als auch mit informationsverarbeitenden
Systemen, sowohl mit Soft- als auch mit Hardware befasst. Wie die Aufgliederung
in Medien- und Kommunikationswissenschaften schon zeigt - von der Abspaltung
der Informatik gar nicht zu reden -, hat bislang die Sehnsucht nach einem
homogenen Objektbereich die Schaffung einer einheitlichen kommunikations-
(oder medien-)wissenschaftlichen Disziplin verhindert. Ambivalenzen und
Widersprüche werden nicht als solche modelliert, sondern durch wissenschaftliche
Arbeitsteilung 'aufgelöst'. Abhilfe scheint mir nur möglich, wenn es gelingt,
dem Objektbereich dieser Disziplin Parameter zu geben, die unterschiedliche
Klassen von Objekten zulassen.
Die Disziplin, die sich am intensivsten mit Beziehungen zwischen Objekten,
die auf unterschiedlichem Niveau emergieren, beschäftigt, ist die Ökologie.
Auf ihre Erfahrungen wird die Kommunikationswissenschaft nicht verzichten
können.
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