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Minderheitenschutz |
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Wenn die schon von Marschall McLuhan bei seinem Rückblick auf die Mediengeschichte vermutete und eben wieder beobachtete Tatsache richtig ist, dass "jede von Menschen erfundene Technik das Vermögen hat, das menschliche Bewußtsein während der ersten Zeit ihrer Einbeziehung zu betäuben", dann muss man die alten Medien vor dem ohnmächtigen Agieren der Gesellschaft schützen. Man sollte für die alten Informations- und Kommunikationsmedien in Phasen des Umbruchs eine Art von Minderheitenschutz vorsehen. Während die neuen Medien die größte hypnotische Kraft auf unsere Sinne ausüben, kann man den alten nur gerecht werden, indem man sie materiell und ideologisch subventioniert. Gerade das Zusammenwirken der unterschiedlichen Informationsquellen und Kommunikationsbahnen gilt es gegenüber der betäubenden Macht der Computer im Auge zu behalten. Das beste Gegengewicht gegen den Sog der Medieneuphorie ist der Ökocheck und die konsequente Berücksichtigung der Ambivalenz aller Medien und Informationssysteme: ihren Leistungen in einzelnen Bereichen stehen immer - verglichen mit anderen Informationssystemen und -medien -Schwächen in anderen Bereichen gegenüber. Eine solche politische Forderung wird freilich erst dann glaubwürdig, wenn wir verstehen, dass der Reichtum unserer Kultur durch die Artenvielfalt der Medien begründet wird. |