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01 Wahrnehmen

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Fliesstext Leibliches Verhalten als Kommunikationsmedium -
Selbst- und Fremdwahrnehmung der menschlichen
Ausdrucksmedien

Jeder Mensch hat ein inneres, psychisches Modell von der Welt, von sich selbst und von seiner Beziehung zur Umwelt.

Er handelt und erlebt aufgrund dieses Modells - nicht danach, wie andere die Welt und ihn sehen, was die Wissenschaft für richtig hält usf.
Wenn wir uns mit anderen verständigen, dann stellen wir deren Modelle und Programme bewußt oder unbewußt in Rechnung. Wir rekonstruieren ihre Wahrnehmung, machen Annahmen über ihr Wissen, ihre Grundüberzeugungen u. ä.
Unser Gesprächspartner kann uns seine Modelle, Gedanken, Gefühle nur über sein - mehr oder weniger technisiertes und sozial normiertes - leibliches Verhalten mitteilen. Und wir können nur aus diesem Verhalten auf die Gedanken und Intentionen unseres Gegenübers schließen.

Die Fremdwahrnehmung des leiblichen Verhaltens unserer Gesprächspartner ist demnach eine Grundqualifikation für jegliche zwischenmenschliche Kommunikation.

ZusammenfassungKategorien zur Beschreibung nonverbalen Verhaltens - Ausdrucksmedien des Menschen

Die Genauigkeit dieser Wahrnehmung läßt sich, wie alle anderen unserer Fähigkeiten auch, trainieren und verbessern.
In aller Regel nutzen wir nicht jedes unserer Sinnesorgane und alle deren Möglichkeiten aus. Es gibt brachliegende oder blockierte Ressourcen. Die Erweiterung unserer Wahrnehmungsmöglichkeiten und die Verbesserung unserer Fähigkeiten
zu einer Mikroanalyse fremden leiblichen Verhaltens ist also eine Grundaufgabe von Kommunikationslehre und -training.


Fliesstext Die Analyse nonverbalen Verhaltens   Schema Drei Empfangsvorgänge

Umgekehrt ist auch für unsere Gesprächspartner unser leibliches Verhalten das wichtigste Informationsmedium. Je besser wir unsere persönlichen Reizwerte und die von uns bevorzugten Medien kennen, desto genauer können wir unseren Einfluß auf unsere Umgebung in Rechnung stellen. Je mehr alternative Programme und Handlungsmöglichkeiten wir besitzen, desto mehr Möglichkeiten haben wir, unseren Beitrag zur Gestaltung von Gesprächen zu variieren, und auf die Partner einzustellen. (Programmwechsel)

Die Selbstwahrnehmung der eigenen Ausdrucksmedien und Programme ist demnach eine weitere Grundqualifikation für die zwischenmenschliche Kommunikation.
Schließlich geht es darum, die über die Umwelt/den Gesprächspartner, gewonnenen Informationen mit jenen zu verknüpfen, die wir in der biographischen Geschichte und in der konkreten Situation über uns selbst gewonnen haben. Mit wem kann ich bei welchen Aufgaben dauerhaft gut zusammenarbeiten? Welche Interaktionskonstellationen blockieren mich?

Zur Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen sind Typologien von kommunikativen Kooperationsformen, Sozialbeziehungen, Medien usf. hilfreich. Hier eine Auswahl bereitzustellen, gehört ebenfalls zu den Aufgaben von Kommunikationslehre und -training.

Theoriediskussion   KomLehre 3D: Modul: Vernetzungstheorie

 

 

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