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03 Programme klären |
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Wahrnehmung als Informationsverarbeitung
Das Drei Komponenten Modell Selektion - Konstruktion - Programmsteuerung |
(M. Giesecke) | |
Wahrnehmung
ist ein überkomplexes Phänomen. Kommunikationswissenschaftlich lässt sie sich
als eine Phase menschlicher (und animalischer) Informationsverarbeitung begreifen.
Mindestens 3 Komponenten lassen sich auseinanderhalten:
a) Wahrnehmung als selektive Informationsaufnahme (In-Put; 'Erleben', 'Erleiden') Selektion als Unterscheidung zwischen informativen Merkmalen fokussiert (Manifestes) und schafft dadurch latente Strukturen, erkennt und verdrängt in den Hintergrund. (Vgl. die Figur-Hintergrund-Experimente der Gestaltpsychologie!) Die Ambivalenz der Wahrnehmung liegt darin, dass sie nicht nur Informationen liefert, sondern zugleich auch andere Informationen verdrängt.
b) Wahrnehmung als konstruktive Informationsverarbeitung (Verhalten, 'Handeln'). Jede Selektion fügt hinzu, schafft Gestalten, setzt informative Merkmale zu Mustern zusammen! (Gestaltschließungszwang vs. Abbildtheorie)
c) Wahrnehmung ist programmgesteuert. Sowohl die Selektions- als auch die Gestaltschließungskriterien sind Teil von biographischen, professionellen und anderen Programmen, die das Individuum im Laufe seiner Lebensgeschichte angeeignet hat. Diese Programme können Wahrnehmungen zensieren oder/und in Zweifelsfällen unklare Wahrnehmungen (z. B. Täuschungen) korrigieren.
Alle drei Komponenten der psychischen Informationsverarbeitung stehen miteinander, manchmal zeitgleich, manchmal nacheinander (sowohl bottom-up als auch top-down) in Beziehung: Intrapsychische Interaktion.
Zusammenwirken
von Selektion, Konstruktion und Biographie
Schlüsselqualifikationen
des Moduls
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