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Fliesstext Begründer - Menschenbild - Ziele - Techniken

Begründer
Der Begriff NLP geht auf Richard Bandler und John Grinder, einen Mathematiker und einen Linguisten zurück. Sie haben besonders erfolgreiche Vertreter der gestalt- und gesprächstherapeutischen Schule (Milton H. Ericksen, Virginia Satir, Frederic Perls) bei ihrer Arbeit beobachtet und dann versucht, die Maximen ihres Handelns zu rekonstruieren (Master-Modelling). Dieses Vorgehen entspricht ganz demjenigen, das auch bei der Normalformrekonstruktion in der Kommunikativen Sozialforschung angewandt wird:
Man sucht nach prototypischen, d.h. nach besonders gelungenen kommunikativen Abläufen, um sie dann zu untersuchen und zu modellieren.
 
 
Fliesstext   KomSoFo 3D: Einführung und Gliederung
 
Menschenbild
Wie bei diesen Vorbildern nicht anders zu erwarten, hat das Menschenbild der Vertreter des NLP vieles mit jenen von Carl Rogers gemeinsam:
- Jeder Mensch (und deshalb auch jede Kommunikation) ist einzigartig.
- Jeder Mensch hat alle notwendigen Ressourcen, um sein Leben zu meistern.
- Unsere Fähigkeiten und unser Erfolg hängen von unseren Programmen (Selbstbilder, beliefs etc.) ab
- und umgekehrt.
- Ein Teil unserer Ressourcen ist unbewusst, aber auch das Unbewusste "will unser Bestes - nur oft mit falschen Mitteln, da es noch an überholten Vorstellungen aus unserer Vergangenheit festhält. Die unbewussten Gegenkräfte sollen zu Verbündeten gemacht und die Fähigkeiten des Unbewussten genutzt werden." (B. Ulsamer: NLP in Coaching und Therapie. In: Birkenbihl/Blickhan/Ulsamer: Einstieg in das Neurolinguistische Programmieren. Bremen 1993, S. 42)
- Probleme tauchen auf, wenn jemand den Zugang zur Nutzung seiner Ressourcen verloren hat, blockiert ist. Solche Blockaden werden nicht als Krankheit, sondern als Störungen, die dem Betreffenden etwas sagen wollen und die überwunden werden können, betrachtet.
- Nicht die Dinge sind positiv oder negativ, sondern unsere Einstellungen lassen sie uns so erscheinen! (Wie schon der alte griechische Philosoph Epiktet sagte!)
- Über je mehr Programme wir verfügen, desto mehr Entscheidungsalternativen besitzen wir, desto flexibler wird die Persönlichkeit.
 
 
Ziele des NLP
- Zur Erkenntnis der eigenen und der fremden Ressourcen befähigen.
- Trainieren, diese Erkenntnisse/Fähigkeiten voll zu nutzen.
- Eigene und fremde kommunikative Blockaden abbauen, d.h. unter anderem flexibler werden.
- Kurzum: einen guten Rapport für sich selbst, für den Gesprächspartner und für die Mitmenschen herstellen.
- Eigenheiten akzeptieren lernen, indem man deren Vorzüge erkennt.
 
Diese Ziele werden einerseits in Trainingsseminaren erreicht, wenn denn keine drängenden Störungen im Vordergrund stehen. In letzterem Fall ist andererseits eine Therapie, Beratung oder ein Coaching angesagt. Ziel dieser Gesprächsformen ist es immer, Blockaden anzugehen. Dies erfolgt grundsätzlich gezielt und in Kurzzeittherapien, bzw. in begrenzten Beratungsperioden.
 
 
 
Techniken, die bei Störungen angewendet werden
- Reframing: Alternative Sichtweisen für Verhalten dadurch eröffnen, dass man es in einem anderen Rahmen, in ein anderes Setting setzt als dies bislang geschah. Schwächen als Stärken verstehen lernen!
- Positive Anker in negativ erfahrene Situationen setzen. Dazu sucht man vergleichbare aber positiv erlebte Situationen auf, versucht sie möglichst konkret, (eventuell unterstützt durch Phantasiereisen und Entspannungsübungen) nachzuerleben, bemüht sich Unterschiede festzustellen und dann die positiven Affekte und Verhaltensformen mit in die neue Situation hinüberzunehmen.
- Phobie - Technik: Traumatische Situationen werden schrittweise solange verändert, bis sie der Klient angstfrei anschauen kann.
- Kreativität wecken, z.B. durch Brainstorming, Mind-Mapping usw. hemmende Glaubenssätze (beliefs) überwinden.
- Optimieren von Entscheidungsprozessen: Meist entscheidet man auf der Grundlage von positiven Erfahrungen, die man in der Vergangenheit in ähnlichen Situationen gemacht hat. Man kann aber als eine ganz andere Strategie auch intuitiv vorgehen und bei sich Bilder entwickeln lassen, die bessere zukünftige Lösungen versprechen. Während das eine Vorgehen eher rational ist, ist das andere eher intuitiv, das erstere ist eher rückwärts gewandt und das zweitere zukunftsorientiert. (Übrigens behindern unterschiedliche Entscheidungsstrategien bei Gesprächspartnern die Kommunikation und die kollektive Entscheidungsfindung!)

 

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