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Konversationsanalytische Transkriptionen |
Die konversations- oder diskursanalytischen Transkriptionen
zielen darauf ab, die Strukturen natürlicher Gespräche, vorzugsweise
von face-to-face Kommunikation und von Gruppengesprächen, aber auch
von medial vermittelte Kommunikationsformen wie Telefongespräche oder
Rundfunk- und Fernsehsendungen so genau als eben möglich zu erfassen. Hinter diesem Transkriptionsverfahren steht mehr oder weniger explizit die Auffassung, dass die Grundelemente natürlicher Konversation 'Redebeiträge' oder 'Turns' und eben nicht Laute, Worte oder Sätze sind.Das Interesse richtet sich auf die Prinzipien nach denen die Turns aufgebaut sind, und nach denen sie untereinander zu einem System verknüpft werden. Entsprechend werden turn-interne (z.B. Absetzen in der Rede, Intonationskurven, Formulierungshemmungen) und turn-übergreifende Daten (z.B. Stimmführung am Ende des Redebeitrags, 'schneller Anschluss', Pausen zwischen den Redebeiträgen) unterschieden und erhoben. Die inhaltliche (semantische) Dimension des Gesprächs kann in einem zweiten oder dritten Schritt durch spezielle Zeichen ('/') aufgegliedert werden. Generell kann man sagen, dass sich Transkriptionen von Tonaufzeichnungen beliebig genau anfertigen lassen. Auf welche Phänomene man beim Abhören der Bänder im einzelnen achtet, hängt von den Auswertungszwecken ab; die Genauigkeit der Transkription von einem vorher abzuwägenden Verhältnis zwischen der Zeit, die für die Datenerhebung und Verschriftlichung einerseits und für die Auswertung andererseits zur Verfügung steht. |