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Auswertungsbogen zur Übung 'Einfühlendes Verstehen und klientenzentrierte Gesprächsführung' |
Lesen Sie die Beschreibung der einzelnen Antwortmuster durch und stellen Sie
dann bei jedem der 8 Fälle fest, welche der Erwiderungen (A - E) den einzelnen
Antwortstilen (1 - 5) zuzuordnen sind. Sie lernen auf diese Weise die
verschiedenen Antwortmuster zu unterscheiden; darüber hinaus können Sie
feststellen, ob Sie eine dominierende Antworttendenz haben (4 oder mehr
Antworten entfallen auf ein und denselben Antwortstil) oder ob Sie je nach
Klientenäußerung ganz unterschiedlich antworten.
Die verschiedenen Antwortstile der vorausgegangenen Übung:
1. Die Probleme und Gefühle des Klienten werden bagatellisiert, d. h. sie werden heruntergespielt. Der Klient wird getröstet oder beruhigt, die Gefahr dabei ist, dass er sich dann nicht verstanden, nicht ernstgenommen fühlt.
2. Es werden weitere Informationen, Hinweise verlangt, deshalb werden Fragen gestellt. Die Gefahr dabei ist, dass der Klient das Gefühl bekommt, er werde ausgefragt. Weiterhin wird das Gespräch dadurch leicht vorzeitig in eine bestimmte Richtung gelenkt, die dem Frager wichtig erscheint, während der Klient evtl. ganz andere Schwerpunkte setzen würde oder möchte.
3. Dem Klienten wird gleich ein Ratschlag, eine Lösung für sein Problem angeboten. Abgesehen davon, dass es sehr schwierig sein dürfte für einen Klienten, der einen ganz bestimmten Erfahrungshintergrund hat und in einer ganz spezifischen Umweltkonstellation lebt, eine passende Lösung seines Problems 'parat' zu haben, wird der Klient dadurch in eine passive 'Konsumentenhaltung' gedrängt. Dies hat zur Folge, dass er bei der nächsten Schwierigkeit wieder nicht weiter weiß und den nächsten Ratschlag braucht.
4. Es werden negative Werturteile abgegeben, d. h. das Verhalten des Klienten wird in irgendeiner Form kritisiert. Es ist zweifelhaft, ob man dem Klienten dadurch weiterhilft.
5. Es wird versucht, die Probleme des Klienten
aus seiner Sichtweise heraus zu verstehen, ohne den Klienten in irgendeiner Form
auszufragen, ihn in eine bestimmte Richtung zu drängen, sein Problem zu
bagatellisieren oder sein Verhalten zu kritisieren. Dieser Gesprächsstil
kennzeichnet die klientenzentrierte Gesprächsführung.
Antwortstil Gesprächsfall![]() ![]() |
➊ | ➋ | ➌ | ➍ | ➎ | ➏ | ➐ | ➑ |
1. Bagatellisieren: | A | |||||||
2. Fragen stellen: | ||||||||
3. Ratschläge geben: | ||||||||
4. Werturteile abgeben: | ||||||||
5. Klientenzentrierte Gesprächsführung: |
Antwortschlüssel zur Übung 'Einfühlendes Verstehen und klientenzentrierte Gesprächsführung' - Bestandsaufnahe des Gesprächsverhaltens:
Antwortstil Gesprächsfall![]() ![]() |
➊ | ➋ | ➌ | ➍ | ➎ | ➏ | ➐ | ➑ |
1. Bagatellisieren: | A | D | A | D | E | A | A | B |
2. Fragen stellen: | D | A | E | C | B | D | E | C |
3. Ratschläge geben: | B | B | C | E | A | B | C | E |
4. Werturteile abgeben: | E | C | D | B | C | E | B | D |
5. Klientenzentrierte Gesprächsführung: | C | E | B | A | D | C | D | A |
Ungeeignetes Beraterverhalten und die Empfehlungen von Rogers (Antwortstile):
Ungeeignete Beraterinterventionen |
Empfehlungen |
1a. Bagatellisieren | vs. Ernstnehmen der Gefühle/der Weltsicht des Klienten |
1b. Gemeinplätze teilen/sich identifizieren | vs. eigene Reaktionen erkunden und authentisch ausdrücken |
2a. Fragen stellen | vs. den Klienten Initiative und Richtung bestimmen lassen |
2b. Rationalisieren | vs. Übernahme der emotionalen Perspektive des Klienten; sich seinem Standpunkt annähern |
3a. Dirigieren | vs. Kraft zur Selbsthilfe geben |
3b. schnelle Ratschläge | vs. Ertragen der ungeklärten Situation |
4. Abwerten | vs. positive Wertschätzung |
5. | Übernahme der Perspektiven des Klienten |