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Zielsetzung |
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Der 'Kontrollierte Dialog' sensibilisiert zunächst für
die Schwierigkeit des Zuhörens als einer speziellen Form von Wahrnehmung. |
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Bevor eigene Argumente eingebracht werden, sollte
sich der Sprecher/Hörer darüber vergewissern, ob er die Botschaften
und d. h. eben auch die Standpunkte und Perspektiven des Gegenübers
verstanden hat/in Rechnung stellen kann. Die Übung fördert die Lösung
dieser Aufgabe, indem sie den Hörer zwingt, sein Verständnis der Äußerung
des Vorredners zu verbalisieren. Zugleich nötigt sie den Sprecher,
sich über seine eigene Aussage klar zu werden. |
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Zweitens kann die Übung zeigen, wie in Gesprächen Macht
ausgeübt wird. |
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Der Sprecher kann im Prinzip mit seinem Beitrag die
Anforderungen an die Wiederholungen/Paraphrasen des Zuhörers so hoch
schrauben, dass dieser sie nicht erfüllen kann - er deshalb beständig
nur mit den Argumenten des Vorredners beschäftigt ist und nicht zu
seinen eigenen kommt. Der Sprecher kann - im anderen Extrem - dem
Hörer große Freiheit in der Interpretation seiner Äußerungen lassen
- praktisch alle Paraphrasierungen akzeptieren. Damit erlaubt er es
diesem, seine eigenen Positionen schon in der Wiederholung so umzudeuten,
dass er leicht dagegen (oder dafür) argumentieren kann. Der Sprecher
A überlässt seine Position
dem Hörer B, wird manipulierbar
und verschwindet als eigenständige Kraft aus der Interaktion. |
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Ablauf (Instruktion
und Setting) |
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1. Schritt
- Gruppenbildung und Contra-Argumentation |
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Dreiergruppen bilden (A
/ B / C). |
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A übernimmt die Contra-Argumentation,
B die Pro-Argumentation. |
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A beginnt mit einem
möglichst kurzen Statement zu dem festgelegten Diskussionsthema. |
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2.
Schritt - Wiederholung der Contra-Argumentation durch B
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Dann wiederholt B
das Statement in seinen eigenen Worten, drückt sein Verständnis der Äußerung
möglichst ohne viel Zutun, auf jeden Fall ohne Rechtfertigung aus. |
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Wortwörtliche Wiederholungen bringen nichts (A
/ B können sie zurückweisen,
weil sie nicht sehen können, ob der Gegenüber verstanden hat). |
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3. Schritt - Fremdeinschätzung der Kommunikation von A und B durch C |
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C hat die Aufgabe,
auf die Einhaltung der Spielregeln zu achten und das Gespräch/die Gesprächsteilnehmer
zu beobachten. |
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Nach der Wiederholung von B
stellt er A und B
in einen Abstand, der ausdrücken soll, wie gut B
seiner Meinung nach A verstanden
hat. |
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Je näher A
und Baneinandergerückt werden,
um so besser war das Verständnis. |
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4. Schritt - Akzeptanz/Ablehnung der Paraphrase und Pro-Argumentation |
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Nach der Platzierung sagt A,
ob er die Paraphrase akzeptiert. Sonst muss B
wiederholen. |
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Erst dann darf B
seine Meinung zum Besten geben. |
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A hört zu und paraphrasiert.
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C platziert die beiden
neu usf. |
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Der Ablauf der 5 Übungsschritte noch einmal in Kurzform: |
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1.
A
Statement |
2.
B Wiederholen.
Paraphrase |
3.
C Platzieren:
gleichsinnig = nah unverstanden
= fern |
4.
A Akzeptieren
oder Ablehnen der Wiederholung von B |
5.
B Entweder
bei 2. oder 1. weitermachen (B
gibt seinerseits ein Statement) |
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5. Schritt- Rollentausch |
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Nach 5 Minuten Argumentation wechselt A
in die Position von B (übernimmt
also die Pro-Position). |
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B
C |
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C
A |
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Nach weiteren 5 Minuten wieder Rollentausch |
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Auswertung |
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Nach 15 Min. Kleingruppendiskussion (s. Zielsetzung) |
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Paraphrasenbildung: leicht/schwer?
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Akzeptanz/Ablehnung der Paraphrasen?
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