Zusammenfassung Der Ablauf der soziometrischen Organisationsentwicklung (nach Moreno)
   
1. Einigung auf ein zu lösendes Problem/eine Untersuchung/einen Veränderungswunsch. Hypothesen über die Strukturprobleme und deren Folgen.
   
2. Soziometrischer Test/Strukturanalyse/-anamese:
Sichtbarmachen von latenten psycho-/gruppen-/organisationsdynamischen Strukturen. (klassische Frage: Sympathie/Antipathie in Bezug auf bestimmte Aufgaben)
  Ergebnis: Soziogramm/Soziomatrix  Beispiel: Soziogramm
   
3. Reflexion/Diskussion des Soziogramms/Soziomatrix  Soziodiagnose (z. B. ’Stars der Anziehung’ bzw. ’Abstoßung’)
   
  Ergebnis: Ermittlung auffälliger/problematische Beziehungskonstellationen (Settings, Stellen und deren Besetzung)
  Klärung der Hypothesen Entwicklung von Diagnosen und ersten therapeutischen Vorstellungen.
   
4. Gezielte Abklärung der durch das Soziogramm aufgeworfenen diagnostischen Hypothesen durch soziometrische Interviews (u. a. Nachuntersuchungen). Ergebnis: Ermittlung der Bedeutungszuschreibungen der Beteiligten/Normalisierung der durch 2. und 3. erzeugten Irritationen. Test der Diagnosen und Entscheidung für spezielle therapeutische Interventionen.
    Beispiel: Interviews
5. Psychodramatische (dynamische!) Inszenierung auffälliger (problematischer) Beziehungskonstellationen.
    Beispiel: Psychodramatische Inszenierung
  Ergebnis: Durch Rollen- und damit Perspektiventausch können die Beteiligten die jeweiligen Bedeutungszuschreibungen der anderen Gruppenmitglieder besser in Rechnung stellen wechselseitiges Verständnis; die gruppendynamischen Störungen werden im Hier und Jetzt bearbeitet (reinszeniert); alternative Verhaltensweisen und Settings durchgespielt.
Überprüfe, ob die Intervention zu den gewünschten Strukturänderungen führt.
   
6. Wiederholung des soziometrischen Tests (2.): Controlling
Falls keine Änderung der problematischen Konstellationen eingetreten sind 7.
 
Beispiel: Controlling
7. Soziometrische Umgestaltung: Veränderung der Struktur des Systems, meist der Settings oder der personellen Zusammensetzung der Gruppe. Danach kann wieder mit Phase 2 begonnen werden.
 
Literatur
  G. A. Leutz: Psychodrama. Das klassische Psychodrama nach J. L. Moreno. Berlin, Heidelberg, New York 1974; Kurzfassung in der Psychologie des XX. Jhdts.
 

 

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