Reflexion:
Zuerst ist mir aufgefallen, dass ich gar nicht so genau hingucke. Ich
sehe eine Szene, ohne auf Details zu achten und interpretiere sie dann
aufgrund des Gesamteindrucks.
Die Szene (...) hat sofort Emotionen in mir erregt.
Der Wunsch einzugreifen war sofort spürbar. (...) Ich verspürte
Solidarität mit den Kindern.
Dann erst wurde mir bewußt, dass meinen Gefühlen und Gedanken
ja die Annahme zugrunde lag, den Kindern auf dem Photo würde Unrecht
getan. Ich wollte meine Wahrnehmung überprüfen, doch die Folie
war schon weg. (...) Ich merke, dass ich oftmals Sachverhalte annehme,
ohne sie zu prüfen und ich mir dann Dinge ganz anders vorstelle
(meist schwieriger) als sie eigentlich sind.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Rest des Kurses so strukturiert
wahrgenommen hat. Ein Bild erregt Emotionen. Diese sind da, noch bevor
man das Geschehene in Worte fassen kann, und sofort darauf ist auch
schon der erste Gedanke da. Dann wird mir das, was ich sehe, wieder mehr
bewusst, und es beginnt eine neue Runde, eventuell kommt zuerst
der zweite Gedanke und daraufhin ein anderes oder neues Gefühl
oder andersrum und schaut man (oder ich) nochmal hin. Aber so viele
visuelle Wahrnehmungen zu haben, ohne dabei ein Gefühl zu entwickeln,
kann ich mir nicht vorstellen.