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Zielsetzung
(s. a. Leitfaden: Ziele des Moduls) |
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Verdeutlichung,
in welchen Schritten psychische Repräsentationen der sozialen Umwelt
aufgebaut werden (Informationsflussanalyse) |
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Muster
und Grundannahmen erfahren, nach denen sozialem Verhalten sprachliche
Bedeutungen zugeschrieben werden |
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Rückschlüsse
auf soziale Rollen |
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Herkunft:
Klaus Antons: Praxis der Gruppendynamik, Göttingen/Toronto/Zürich 1976
u. ö., dort auch Bildvorlagen. |
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Zeitrahmen |
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ca.
1 Stunde |
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Material |
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Bild (ohne
Titel/Beschreibung) zum Thema der Übung als Input auf Folie, als Plakat oder als
Vorlage zum Beamen, |
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rechteckige und
ovale Karten
in vier verschiedenen Farben, |
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DIN A4-Blatt, |
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Schreiber, |
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Pinwände. |
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Setting |
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Die Übung wird in Einzelarbeit durchgeführt und dann in
Dreiergruppen und im Plenum ausgewertet. |
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1.
Schritt - Ablaufschilderung |
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"Sie
werden gleich ein Bild einer sozialen Interaktion sehen. Betrachten Sie
es aufmerksam,
und beobachten Sie zugleich, was in Ihnen abläuft."
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"Während und nachdem
Sie das Bild betrachten, schreiben Sie bitte Ihre (Selbst-)Wahrnehmungen
stichwortartig oder in kurzen Sätzen auf."
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"Anschließend
beschriften Sie die Metaplankarten (d. h. Sie übertragen Ihre Aufzeichnungen
vom DIN A4-Blatt auf die Karten)." |
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2.
Schritt - Bild zeigen und Notizen machen |
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Das
Bild (aus: K. Antons 1976) wird ca. 1 Minute gezeigt. 
Zu diesem Zeitpunkt soll der Trainer keine weiteren Informationen
über das Bild geben! |
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"Bitte
betrachten Sie das Bild und notieren sich Ihre Selbstwahrnehmungen in Stichwörtern
oder kurzen Sätzen." |
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3.
Schritt - Notizen ordnen und auf Metaplankarten übertragen |
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Jede(r) TeilnehmerIn erhält 3
rechteckige Metaplankarten in 4 verschiedenen Farben (Weiß, grün, gelb,
orange), d. h. 12 Karten! |
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"Versuchen Sie nun die Notizen, die Sie sich über Ihre
Eindrücke bei der Bildbetrachtung gemacht haben, zu ordnen. Auf den
weißen Karten notieren Sie, welche Personen und Handlungen Sie auf dem
Bild gesehen haben, auf den grünen Karten die Überlegungen, die Ihnen
dabei möglicherweise gekommen sind. Die orange Karte sollten Sie
ausfüllen, wenn Sie in sich irgendwelche Gefühle, körperliche
Reaktionen bemerkt haben; die gelbe Karte steht für Handlungsimpulse, die
das Bild in Ihnen ausgelöst haben könnte (Was hätten Sie getan/gesagt,
wenn Sie in der Situation anwesend gewesen wären?). |
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Sie haben maximal 3 Karten für jede Wahrnehmungsform! |
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Falls sich wesentliche Erfahrungen nicht zuordnen lassen, können
Sie diese auf ovale Karten übertragen! |
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Versuchen Sie sich dann zu erinnern, in welcher zeitlichen
Reihenfolge Ihnen welche Wahrnehmungen gekommen sind, und ordnen Sie die
Karten entsprechend!" |
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Zur Erinnerung: |
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visuelle Informationen |
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ausgelöste Gedanken |
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ausgelöste Gefühle |
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Handlungsimpulse |
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andere Erfahrungen |
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4.
Schritt - Karten an die Pinwand heften |
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"Wenn
Sie die Karten beschriftet haben gehen Sie an die Pinwand, heften Ihren
Namen und dann in absteigender Reihenfolge Ihre weiteren Karten an,
so dass der Ablauf der Wahrnehmungen und Informationsverarbeitung deutlich
wird." |
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Auswertung |
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5.
Schritt - Auswertung der Wahrnehmungspräferenzen in kleinen Gruppen |
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"Schauen
Sie sich auf der Metaplanwand zuerst die weißen Karten an, und
vergleichen Sie Ihre eigenen Wahrnehmungen mit denen der anderen
Teilnehmer. |
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Was haben Sie gesehen? Was haben Sie ausgelassen? |
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Tauschen Sie sich über Unterschiede und Gemeinsamkeiten Ihrer
Wahrnehmungspräferenzen aus! |
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Verfahren Sie dann mit den übrigen Karten ähnlich, und vergleichen Sie
die gewonnenen Informationen!" |
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6.
Schritt - Vergleichende Auswertung der Wahrnehmungsverläufe |
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Beschreiben Sie zunächst für sich Ihr eigenes Muster des
Informationsflusses! Wo setzt Ihre Informationsverarbeitung ein, was war
für Sie am wichtigsten? |
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Tauschen
Sie sich dann über Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Ablauf der Informationsverarbeitung
aus. |
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è
Welche sozialen
Normen/Stereotypen könnten hinter Ihren (individuellen)
Wahrnehmungspräferenzen und -verläufen stehen? Welche Wertvorstellungen,
die Sie in Ihrer Sozialisation erworben haben, vermuten Sie als
Einflussfaktor für Ihre Wahrnehmungen und Verarbeitungsprozesse? |
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7.
Schritt - Auswertung im Plenum |
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Vorstellen der Ergebnisse der Kleingruppenarbeit |
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Lassen sich für die unterschiedlichen Typen von Wahrnehmungsabläufen und
-präferenzen Oberbegriffe/soziale Stereotypen finden?
(Wie würden Sie Menschen bezeichnen, die in der dokumentierten Weise die
auf dem Bild dargestellte Situation verarbeiten?) |
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è
Nach der Diagnose der Wahrnehmungsverläufe unter dem Gesichtspunkt
sozialer Normen können die Ergebnisse kritisch hinterfragt und von jedem
einzelnen ggf. therapeutische Konsequenzen gezogen werden!
(Worauf will ich in vergleichbaren sozialen Situationen jetzt verstärkt
achten?) |
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Hausaufgabe
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Beschreiben Sie Ihre Wahrnehmungsverläufe und -präferenzen
zusammenfassend! |
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Diagnose und therapeutische Konsequenzen? |
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Vorlage: Informationsflussdiagramm |
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Dokumentationen |
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Dokumentation
'Wahrnehmungsverläufe
1' |
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Dokumentation
'Wahrnehmungsverläufe 2' |
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Verlaufsanalyse
von Informationsverarbeitungsprozessen |
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Reflexion 'Bildbetrachtung' |