Zielsetzung
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1)
Er sensibilisiert zunächst für die Schwierigkeit des Zuhörens - als einer
spe-ziellen Form von Wahrnehmung. |
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Bevor eigene
Argumente eingebracht werden, sollte sich der Sprecher/Hörer darüber vergewissern,
ob er die Botschaften und d. h. eben auch: die Stand-punkte und Perspektiven
des Gegenübers verstanden hat/in Rechnung stellen kann. Die Übung fördert
die Lösung dieser Aufgabe, indem sie den Hörer zwingt, sein Verständnis
der Äußerung des Vorredners zu verbalisieren. Zugleich nötigt sie den Sprecher,
sich über seine eigene Aussage klar zu werden. |
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2)
Zweitens kann die Übung zeigen, wie in Gesprächen Macht ausgeübt wird. Der
Sprecher kann im Prinzip die Anforderungen an die Wiederholungen/Paraphrasen
des Zuhörers von seinem Beitrag so hoch schrauben, dass dieser sie nicht
erfüllen kann - und er deshalb beständig nur mit den Argumenten des Vorredners
beschäftigt ist und nicht zu seinen eigenen kommt. Der Sprecher kann - im
anderen Extrem - dem Hörer große Freiheit in der Interpretation seiner Äußerungen
lassen - praktisch alle Paraphrasierungen akzeptieren. Damit erlaubt er
es diesem, seine eigenen Positionen schon in der Wiederholung so umzudeuten,
dass er leicht dagegen (oder dafür) argumentieren kann. Der Sprecher (A)
überlässt seine Position B, wird manipulierbar und verschwindet als eigenständige
Kraft aus der Interaktion. |
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Material
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keines |
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Zeitrahmen

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Eine Stunde |
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Ablauf (Instruktion
und Setting)
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1. Schritt
- Gruppenbildung und Contra-Argumentation

Dreiergruppen bilden (A, B, C)
A übernimmt die Contra-Argumentation, B die Pro-Argumentation.
A beginnt mit einem möglichst kurzen Statement zu dem festgelegten Diskussionsthema.
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2. Schritt
- Wiederholung der Contra-Argumentation durch B  |
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Dann wiederholt
B das Statement in seinen eigenen Worten, drückt sein Verständnis der Äußerung
möglichst ohne viel Zutun, auf jeden Fall ohne Rechtfertigung aus. Wortwörtliche
Wiederholungen bringen nichts. (A/B können sie zurückweisen, weil sie nicht
sehen können, ob der Gegenüber verstanden hat.) |
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3. Schritt
- Fremdeinschätzung der Kommunikation von A und B durch C  |
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C hat die
Aufgabe, auf die Einhaltung der Spielregeln zu achten und das Gespräch/die
Gesprächsteilnehmer zu beobachten. Nach der Wiederholung von B stellt er
A und B in einen Abstand, der ausdrücken soll, wie gut B nach seiner Meinung
A verstanden hat. Je näher A und B aneinandergerückt werden, um so besser
war das Verständnis. |
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4. Schritt
- Akzeptanz/Ablehnung der Paraphrase und Pro-Argumentation  |
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Nach der
Platzierung sagt A ob er die Paraphrase akzeptiert. Sonst muss B wiederholen.
Erst dann darf B seine Meinung zum Besten geben. A hört zu und paraphrasiert.
C platziert die beiden neu usf. |
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Der
Ablauf noch einmal in Kurzform:
1. A Statement
2. B Wiederholen. Paraphrase
3. C Plazieren: gleichsinnig =
nah unverstanden
= fern
4. A Akzeptieren oder Ablehnen
der Wiederholung von B
5. B entweder bei 2. oder 1. weitermachen
(B gibt seinerseits ein Statement)
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5. Schritt
- Rollentausch  |
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Nach 5
Minuten Argumentation wechselt A in die Position von B (übernimmt also die
Pro-Position) B ->C; C->A. Nach weiteren 5 Minuten wieder Rollentausch
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Auswertung |
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Nach 15
Min. Kleingruppendiskussion (s. Zielsetzung)  |
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- Paraphrasenbildung:
leicht/schwer?
- Akzeptanz/Ablehnung der Paraphrasen? |
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