1. |
Lesen Sie das Interview individuell
durch und notieren Sie dabei die Gedanken, Gefühle und eventuelle bei
Ihnen ausgelösten Fragen und Reaktionen. |
2. |
Sequenzieren Sie den Transkriptionstext
in überschaubare Aussagen (Propositionen)! |
3. |
Ordnen Sie Ihre niedergeschriebenen
Reaktionen (1.) den Sequenzen des Transkripts nach dem Schema ‘Linke
Spalte (Transkript)/Rechte Spalte (Reaktion des Lesers)’ zu! |
4. |
Rufen Sie sich das Erzählschema
ins Gedächtnis und versuchen Sie, das Transkript vor diesen Hintergrund
zu verstehen. Gibt es eine Themenankündigung, was ist die institutionelle
Situation, welches Geschehen wird geschildert? Wo finden maximale Detaillierungen
statt? Gibt es Schlussfolgerungen der Erzählerin und/oder offene Fragen
an die Zuhörer?
Schreiben Sie dann eine etwa einseitige Nacherzählung in Form eines
Fließtextes, der nach den Punkten des Erzählschemas geordnet
ist. |
5. |
Gruppendiskussion
 |
Vergleich der Nacherzählungen
mit dem Ziel, das jeweilige individuelle Verstehen der Transkription
zu verstehen!
(Reziprozitätsherstellung über das Verstehen) |
 |
Erstellen einer gemeinsamen
sequenzierten Fassung des Interviews |
 |
Vervollständigung
dieser Fassung mit den ausgelösten Reaktionen aller Auswerter
mit dem Ziel, eine vollständige Erzählung zu generieren |
 |
Kodierung dieser Fassung
nach dem Erzählschema |
 |
Die kodierte Fassung wird
in der Reihenfolge vom Erzählschema abweichen. |
 |
Notieren Sie die Abweichungen
vom Erzählschema! Z.B. dürften Informationen zu einzelnen
Positionen des Erzählschemas fehlen.
Was erreicht der Erzähler durch diese Abweichungen? Was fokussiert/vernachlässigt
er? |
 |
Versuchen Sie die fehlenden
Passagen – unter Rückgriff auf Ihre Notizen zu den ausgelösten
Affekten und Gedanken (Linke
Spalte/Rechten Spalte) – zu ergänzen! Ordnen Sie die Passagen
neu, sodass eine Erzählung entsteht, die dem idealen Ablaufmuster
entspricht. Hier wird es verschiedene Möglichkeiten geben, die
Sie in Form von Vorschlägen auflisten können. |
 |
Formulieren Sie –
unter Rückgriff auf die individuellen Vorlagen – eine kollektive
Nacherzählung, die in sich kohärent ist. |
|
6. |
Hypothesenüberprüfung |
|
Die kollektive Nacherzählung
wird unbeteiligten Dritten vorgelesen. Finden Sie die Erzählung plausibel
oder gibt es nach Unklarheiten? Die Überprüfung kann aufgezeichnet
und ausgewertet werden. Ziel ist es, eine kohärente, intersubjektiv
verständliche Erzählfassung zu erzeugen. |
7. |
Auswertung des narrativen
Interviews vor dem Hintergrund der Fragestellung der Interviewer |
|
Die vollständige
Erzählung enthält Schlussfolgerungen der Erzählerin (Position
7 des Erzählschemas) bezüglich des Betreuungsverhältnisses
in der Projektstudienphase.
Welche Maximen werden hier für gute Mentoren genannt? Worin unterscheidet
sich die fachliche Beratung von der Mentorentätigkeit?
Was würde passieren, wenn die individuelle Schlussfolgerung/Maxime
der Erzählerin zur Norm der Mentorentätigkeit erklärt würde? |