Fließtext Konstruktivismus der Wahrnehmung und des Verhaltens
 
Konstruktivismus ist nicht nur der Wahrnehmung, sondern auch dem Verhalten und damit auch jeder Darstellung von Informationen eigen. Wir teilen immer zugleich mehr und weniger mit, als wir eigentlich wollen. Wir teilen weniger mit, weil es die Zeit, das Medium, die Situation und viele andere Faktoren nicht ermöglichen, alles wichtige zu sagen oder zu schreiben. Wir teilen mehr mit, weil wir uns nur eines Teils der Informationen, über die wir verfügen, bewusst sind und weil der andere Teil trotzdem Verhalten auslöst und lenkt. "Uns fehlen häufig die Worte" und zugleich "sagt ein Lächeln mehr als tausend Worte" - die wir vielleicht in diesem Augenblick gar nicht sagen wollten.
Hinzu kommt, dass wir die Aktivitäten unserer Effektoren nur teilweise und in ganz unterschiedlichem Grade steuern können. Auch dies gibt dem unwillkürlichen 'Ausdruck' von Informationen Raum und begrenzt die Chancen systematischer Veränderung von Kommunikationsmedien.

 

Zusammenfassung
  Was gedacht und gefühlt wird, zeigt sich körperlich. Wir können es bei uns und bei anderen wahrnehmen, tun dies jedoch nur sehr unvollkommen. Eine Möglichkeit, unsere Kommunikationsfähigkeit zu verbessern, ist die Präzisierung der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Wahrnehmen können wir bei anderen Menschen nur leibliches Verhalten und dessen Auswirkungen auf die Umwelt. Gedanken und Gefühle können wir nur erschließen/interpretieren. Wir können sie auch nicht anderen geben, sondern nur darstellen. Wahrnehmungsgenauigkeit ist die Basis jeder Kommunikation.

 

Fliesstext: Leibliches Verhalten als Kommunikationsmedium - Selbst- und Fremdwahrnehmung der menschlichen Ausdrucksmedien

 

Zwar gibt es eine Reihe von mehr oder weniger universellen Prinzipien, nach denen Menschen Informationen auswählen, ordnen und dem Verhalten anderer Menschen Bedeutungen zuschreiben (vgl. das folgende Schema 'Regeln der visuellen Wahrnehmung'), aber letztlich modifiziert jeder Mensch solche Prinzipien, und seine Individualität besteht gerade in der Einzigartigkeit seiner Auswahl und Kombination von solchen Prinzipien. Schema: Regeln visueller Wahrnehmung

 
Übung: Der individuelle Wahrnehmungsprozess

 

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