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Ablauf (Instruktion
und Setting) |
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Wenn diese Übung in Selbstlerngruppen durchgeführt wird,
muss zunächst ein Instrukteur gefunden werden, der die Beschreibung des
Übungsablaufs durchliest und dann die Aufgaben stellt. Die Bilder werden
über Beamer präsentiert. |
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1. Schritt - Ablaufschilderung |
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Instruktion der Teilnehmer: |
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"Sie sehen jetzt mehrere Bilder. Bitte notieren
Sie nacheinander, was Sie gesehen haben. Jeweils den ersten Eindruck
sofort aufschreiben! Wenn sich kurz danach eine andere Wahrnehmung
einstellt, dann schreiben Sie diese hinter Ihre erste Wahrnehmung!"
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"Bitte nicht miteinander reden!"
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2. Schritt - Bilder zeigen |
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Folien, Bilder nacheinander jeweils ca. 30 Sekunden zeigen,
z. B. in folgender Reihenfolge: |
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V/G
AF/JF
E/T
D/K
H/E |
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3. Schritt - Zusammenfassung der Ergebnisse |
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Erfassen der individuellen Reaktionen im Plenum: |
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"Was haben Sie bei Bild 1 gesehen?"
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"Wer hat nur die Vase gesehen, wer hat nur Gesichter
gesehen, wer hat zuerst die Vase und dann Gesichter gesehen, wer hat
zuerst die Gesichter und dann die Vase gesehen?"
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Die Antworten zu den 5 Bildern notieren. |
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Mit Click! zur Auflösung
für alle Bilder: |
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4. Schritt - Diskussion der individuellen Wahrnehmungsweisen |
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Diskussion der individuellen Wahrnehmungsweise in Dreiergruppen: |
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"Welche Gründe vermuten Sie für Ihre Entscheidung?"
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"Gibt es Regeln, die unsere psychische Wahrnehmung
allgemein leiten?"
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"Was haben Sie persönlich ausgewählt, was nicht?"
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5. Schritt - Gruppendiskussion |
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Theorieinput: Die gestaltpsychologischen Regeln
s. a. Regeln der visuellen Wahrnehmung  |
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Auswertung |
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Die Hauptaufgabe, die in dieser Übung (und der gesamten
Veranstaltung) an die Teilnehmer gestellt wird, ist nicht das Auswendiglernen
(sehr) allgemeiner Regeln, sondern das Erkennen der eigenen Selektionsregeln: |
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"Welche Sinnesorgane bevorzuge ich?"
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"Auf welche Medien spreche ich leicht/schwer
an?"
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"Welche Form von Selbst- und Umweltwahrnehmung
bevorzuge ich?"
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"Welche Selektionskriterien lege ich auf welchen
Gebieten zugrunde?"
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"Welches wahrnehmbare Verhalten meines Gegenübers
interpretiere/vervollständige ich wie?"
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Kommentar |
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Die Erkenntnisse der Psychologie und die Wahrnehmungsexperimente
sollen eine Anregung und ein Muster liefern für eine solche Selbstexploration.
Sie sind keine Aufforderung, nach wahrem und falschen Erleben zu fahnden
und das vermeintlich erstere zu imitieren. |
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Es lassen sich selten überindividuelle, statistisch
signifikante Regeln psychischer Informationsverarbeitung finden. Es
mag entsprechende Regeln/Gesetze geben, aber sie sind hochgradig individuell
modifizierbar. |
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Die Übung hat den Nachteil, dass sie nicht systematisch
die individuellen Strategien der Wahrnehmung aufdecken hilft. Sie
ist sinnvoll, um monokausales Denken und den Glauben an klare (naturwissenschaftliche)
Gesetzmäßigkeiten der Wahrnehmung zu erschüttern. Es wird deutlich,
dass die Selektivität der Wahrnehmung durch mehrfaches Hinschauen
korrigiert werden kann - wenn der psychische Apparat nicht durch starre
Fixierungen blockiert ist! |
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