Übung Kritische Reflexionen nicht-adäquater Verhaltensweisen (nach Rogers)
Zielsetzung
  Aus der Analyse nicht-adäquater Verhaltensweisen Erkenntnisse für die Gesprächsführung gewinnen:
Klären der eigenen Stile und Wahrnehmungsfilter, die zu nicht-adäquatem Gesprächsverhalten führen;
biographische Selbstreflexion;
Erproben alternativer Stile.
Material
Stifte; Papierkarten für Notizen; Pinwand.
Theorieinput: Einfühlendes Verstehen und klientenzentrierte Gesprächsführung, ggfs. auch Textpassagen aus S. Weinberger.
  Theoriediskussion: Die drei Grundhaltungen des Beraters in der klientenzentrierten Gesprächsführung. Theoriediskussion: Die drei Grundhaltungen des Beraters in der klientenzentrierten Gesprächsführung
Zeitrahmen
  ca. 45 Minuten
Instruktion Ablauf (Instruktion und Setting)
     1. Schritt - Text durcharbeiten     
Dreiergruppen bilden.
Text gruppenweise durcharbeiten.
     2. Schritt - A schildert ein Problem     
Gruppe teilt sich in  A  und  C .
 A  schildert ein Problem/Erlebnis aus seinem Studienalltag.
(Sie haben es selbst in der Hand, ein mehr oder weniger ernsthaftes/bedrückendes Problem auszuwählen! Je authentischer das Problem ist, umso mehr Selbsterfahrung wird möglich!)
     3. Schritt - bagatellisieren     
 B  bagatellisiert die Äußerung von  A , ebenfalls in wörtlicher Rede!
 C  bagatellisiert die Äußerung von  A .
     4. Schritt - A wiederholt seine Schilderung     
   A  schildert sein (gleiches) Problemerlebnis nochmals.
     5. Schritt - B und C antworten     
 B  gibt eine diagnostizierende Antwort.
 C  gibt ebenfalls eine diagnostizierende Antwort.
Dieses Spiel wird mit allen ungeeigneten Verhaltensweisen fortgesetzt, und schließlich versuchen  und  eine 'klientenzentrierte Intervention' zu geben.
Wenn Sie den Satz von  A  ausreichend kennen, braucht er nicht immer wiederholt zu werden!
     6. Schritt - Aussprache     
Welche Verhaltensweise war  A  besonders unangenehm, fiel  und  besonders schwer?
Schreiben Sie das Problem und die klientenzentrierte Intervention gut lesbar auf eine Karte, und stecken Sie diese später an die Pinwand.
     7. Schritt - Rollenneuverteilung     
Die Gruppe verteilt die Rollen neu:  A  tauscht mit  C
 C  (jetzt  A ) schildert ein Problem, das von den anderen bagatellisiert, diagnostiziert etc. wird.
     8. Schritt - Aussprache     
  Wie in Schritt 6.
Auswertung(sfragen):
Welcher 'Gesprächsstil' Ihres Gegenübers erleichtert/erschwert Ihnen klientenzentriertes Zuhören?
Wie hängen also Ihre Reaktionen von den Reizen (Gesprächsstilen) des Gegenübers ab?

Welchem Antwortstil neigen Sie in den verschiedenen Beziehungskonstellationen/bei welchen Partnertypen/Themen/Aufgaben zu?
Was erhoffen Sie sich von Ihren Interventionen, die nicht klientenzentriert sind?
Was befürchten Sie für den Fall, dass Sie sich klientenzentriert verhalten?
  Literatur:

Sabine Weinberger: Klientenzentrierte Gesprächsführung. Weinheim/Basel 19904, S. 66 ff.

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Leitfaden: Leitfaden für die Trainingseinheit 'Interaktion'
 

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