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Cultural Vision 3D auf die Kommunikationskultur |
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Zu welchen Ergebnissen hat die Anamnese und Diagnose der Buchkultur
und der postindustriellen Gesellschaft bis zur Jahrtausendwende geführt? Um diese drei konzeptionellen Trends zusammenzuführen, bietet sich das an anderer Stelle vorgestellte Kulturmodell an ð vgl. Modul 03: 'Kultur 3D'. Es ist einerseits das Ergebnis der vielfältigen Trendforschungen, andererseits hat es als Vorlage für die Datenerhebung und -auswertung gedient; aber es eignet sich eben auch als normatives Konzept, als 'Cultural Vision'. Das Kulturmodell lässt sich von verschiedenen Disziplinen und für unterschiedliche Ziele nutzen. Hier geht es um eine kommunikationstheoretische Interpretation und um medienpolitische Schlussfolgerungen. Was immer Kulturen sonst noch sein mögen, sie sollen auch als kommunikative Phänomene betrachtet werden. Kulturen als Kommunikationssysteme zu verstehen, schon dies ist eine Vision. Sie kann präzisiert werden, indem man die kommunikativen Ideale nennt. Als Orientierung empfiehlt sich die stärkere Berücksichtigung synästhetischer, massiv parallelverarbeitender und selbstreflexiver Informationsprozesse. In topologischer Hinsicht verdienen multimediale Vernetzungen zwischen artverschiedenen Kommunikatoren und dialogische Steuerungsformen mehr Aufmerksamkeit. Das Zusammenwirken zwischen rückkopplungsintensiven und interaktionsarmen Kommunikationsformen wird zu einer Zukunftsaufgabe. In der ontologischen spiegelungstheoretischen Dimension geht es darum, die soziologisierende und psychologisierende Sichtweise zu verlassen und Menschen, soziale Systeme, Natur und Technik gleichermaßen als Medium und als Katalysator kultureller Veränderungsprozesse einzusetzen. |
Das Schema fasst die drei Dimensionen der 'Cultural Vision' auf kommunikative Phänomene bzw. die kommunikationstheoretische Perspektive auf kulturelle Phänomene zusammen. |