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02 Alle Sinne nutzen

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Reflexion   Reflexionen zur Übung 'Augenbewegungsmuster'

"Als wir dann mit der Übung anfingen, klappte diese auch sehr gut. Ich hatte erst Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren. Als dann meine Beobachter mich nochmals aufforderten, mich zu konzentrieren und somit die Antwort auf die gestellte Frage ("Wie sahen die Stühle und Tische in deiner Klasse aus, als Du eingeschult wurdest?") zu finden, löste ich mich von meinem Unbehagen und fing an, mir ein Bild in meinem Kopf zu konstruieren. Ich versuchte mir vorzustellen, wie ich in der ersten Klasse an einem Tisch sitze. Als das jedoch nicht klappte, versuchte ich mich an Fotos aus dieser Zeit zu erinnern. Als ich Fotos von meinem ersten Schultag in meinem Kopf sah, suchte ich weiter nach Fotos, in denen ich an meinem Tisch in der Klasse sitze. So kam ich zu meiner Antwort. Meine Beobachter hatten diesen Weg der Informationsverarbeitung an meinen Augenbewegungen erkennen können. Was ich am erstaunlichsten fand war, dass sie sogar mein Unbehagen (Blick nach unten rechts) und meinen inneren Dialog (Blick nach unten links) "sehen" konnten, da diese nur einen Bruchteil einer Sekunde wirklich in mir aufkamen. Womit ich noch Schwierigkeiten habe, ist zu differenzieren zwischen Konstruieren und Erinnern. Habe ich wirklich erst versucht, ein Bild von mir in einer Klasse sitzend zu konstruieren, oder schon versucht, mich an dieses Bild zu erinnern? Die Beobachtungen von Denise und Sandra ließen mich dann darauf schließen, dass ich erstmal ein völlig fremdes Bild versuchte zu konstruieren, da ich mich ja an nichts spontan erinnerte."

"Außerdem schaue ich in den meisten Fällen nach rechts oben. Dies würde bedeuten, daß ich überwiegend visuell konstruierend meine Informationen verarbeite. Diese Erkenntnis kann mir jetzt im Alltag nützlich sein. Wenn ich z. B. Hausarbeiten zu bearbeiten habe, kann ich besser auf meine Weise der Informationsverarbeitung eingehen und mir eventuell durch Veranschaulichung der Frage (oder Umformulierungen) das Lösen einfacher gestalten."

"Wir könnten unser Gegenüber mittels dieses Beratungsmodells entschlüsseln und uns dies zum Vorteil machen."

"Ich fand das Thema der Sitzung interessant, da ich die Augen als sehr aussagekräftig empfinde. Das Modell nach NLP unterstützt meine Auffassung und zeigt mir, daß ich im Gespräch viel mehr über meinen Gegenüber erfahren kann, als ich bisher glaubte. Es ist schon einzigartig, wie ich dieses Schema in der Kleingruppenarbeit, in der Selbsterfahrung und Beobachtung des Partners benötige. Da machte ich die Erfahrung, dass nicht nur die Augen bei der Beantwortung der Frage relevant sind, sondern dass z. B. bei der Frage :'Wie Rosen riechen?' auch die Nase anzeigt (beim Erinnern und Bestätigen des Geruchs), dass sich mit der Frage beschäftigt wird. Dass Kommunikation ein so weites Spektrum aufweist, hätte ich nie für möglich gehalten. Zum Teil macht es mir aber auch Angst, wenn eine für mich noch unbekannte Person, mit der ich mich jedoch im Gespräch befinde, die die Kunst des Kommunizierens beherrscht, aus meiner Mimik wie aus einem Buch lesen könnte. Bei Freunden würde es mich wenig stören, da man schon ein gewisses Vertrauensverhältnis aufgebaut hat. Was ich jedoch nicht könnte, wäre mich zu verstellen, da ich nur schwer, teilweise gar nicht, meine Gefühle verbergen kann."

"Gegen Ende des Seminars stellte Prof. Dr. Giesecke die Frage, ob wir uns wohl oder eher unwohl fühlen, wenn wir beobachtet werden. Für mich persönlich stellt sich dieses Problem eigentlich gar nicht, denn ich bin der Meinung, dass erfolgreiche Kommunikation überhaupt nur dann funktionieren kann, wenn man seinen Gegenüber genau beobachtet und aus seinen bewußten und unbewußten Verhaltensweisen Schlüsse zieht."

"In meinem eigenen Freundeskreis habe ich außerdem schon oft genug die Erfahrung gemacht, dass Kommunikation auch ganz ohne Worte funktionieren kann."

Übung: Augenbewegungen und Repräsentationssystem - 'Augenmuster'                    Dokumentation: Auszüge aus einer Hausarbeit des WS 1999/2000

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