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Ziele/Kurzbeschreibung: |
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Das Training gibt den TeilnehmerInnen die Möglichkeit,
ihr kommunikatives Verhalten in verschiedenen Situationen (Zweiergespräch,
Gruppe und Institution) besser kennenzulernen. Dies geschieht in gruppendynamischen
und rhetorischen Übungen, durch Rollenspiele und andere Trainingsformen
sowie durch gelegentliche Theorieinputs und Diskussionen. |
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Da das Verhalten und Erleben in Gesprächen so
individuell wie Fingerabdrücke sind, wird jeder Teilnehmer eigene
Schlüsse ziehen. Zugleich zeigen ihm die Antworten der anderen
Teilnehmer alternative Handlungs- und Wahrnehmungsmöglichkeiten.
Vor- und Nachteile der vielfältigen Strategien, sich in Gesprächen
durchzusetzen bzw. institutionen- und gruppenspezifische Ziele zu
erreichen, werden sichtbar gemacht. |
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Allgemeine Ziele des T-Labs 'Kommunikatives
Verhalten und Erleben'  |
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Ziele des T-Labs 'Kommunikatives Verhalten
und Erleben' - Handout  |
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Ablauf |
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Das Training gliedert sich in 5 Blöcke: |
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der Einzelne: Wahrnehmungsstile, Selbstbilder
und biographische Programme; |
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die Interaktion: Selbst- und Fremdbilder,
Übertragungen und Kollusionen, einfache metakommunikative
Interventionen; |
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die Institution und das Team: Setting-
und Aufgabenklärung, Rollenbeziehungen, der Einzelne als
Rolle; unpersönliche strukturelle und systemische Intervention;
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die Gruppe: Gruppenvorteil und -dynamik,
das Gruppenmitglied als Symptomträger; Intervenieren und
Thematisieren nach den Gruppengesprächsregeln (TZI); |
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der Einzelne und die Gruppe/Institution/Gesellschaft:
typische biographische Positionen und Konflikte "Unter
welchen Bedingungen kann ich (nicht) arbeiten?", Interventionen
und 'Programmwechsel'; Werte. |
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Der Ablauf  |
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Voraussetzungen |
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Teilnahmevoraussetzungen sind die Bereitschaft
zu kommunikativer Selbsterfahrung, regelmäßiges Erscheinen
und ein Erfahrungsbericht. |
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Wegbleiben/Fehlen kann ich nicht verhindern.
Sagen sie mir/uns rechtzeitig, wenn Sie Schwierigkeiten mit
dem Training oder mit einzelnen Teilnehmern haben - Flüchten
oder Standhalten! |
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Die Wirkung des Trainings lässt sich erhöhen,
indem die Teilnehmer einen Erfahrungsbericht schreiben. Dies
kann kontinuierlich im Anschluss an die Sitzungen oder in einem
Zuge am Ende des Trainings erfolgen. Abgegeben werden diese
Berichte erst nach Abschluss des Trainings. Ich möchte
wissen, wie Sie die verschiedenen Übungen und das gesamte
Training individuell erlebt und im weiteren Zeitverlauf verarbeitet
haben. Keine Stoffabfrage! Erfahrungsberichte, die keine ausreichende
Selbstreflexion enthalten, weise ich zurück. Bei Abgabe
haben Sie Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch
mit mir! |
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Im Prinzip lassen sich selbstreflexive Fähigkeiten
genauso bewerten wie die Fähigkeit zu einer detaillierten
Beschreibung der Umwelt. Unsere Aufgabe ist es in diesem Training
nicht, selbstreflexive oder andere Leistungen bei anderen zu
messen. Es steht aber jedem frei, sich bei Trainingsteilnehmern
ein Feedback zu holen. |
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Die Trainingsbescheinigung/Unterschrift erhalten
Sie nach der Besprechung des Erfahrungsberichtes. |
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Bitte nehmen Sie sich für die Abende nach
dem Training nichts vor. Sie benötigen die Zeit, um das
Erlebte zu verarbeiten. |
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Arbeitsformen |
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Arbeitsformen: |
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Das Training hat ein komplizierteres Setting als
die üblichen Seminare. Es besteht aus |
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dem Plenum und |
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den Trainingsgruppen (TG). |
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Letztere können als |
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Großgruppen, |
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Kleingruppen verschiedener Größe
und als |
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Dyaden (Zweiergruppen) |
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durchgeführt werden. Zur Vorbereitung von Plenum
und Trainingsgruppe ist außerdem |
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Die Trainingsgruppen haben jeweils unterschiedliche,
klar definierte Aufgaben. Sie können nochmals in einen Innenkreis
(handelnde bzw. Rollenspieler) und einen Außenkreis mit 'distanzierten'
Beobachtern unterteilt sein. |
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Das Plenum besitzt noch weitgehend die übliche
formell hierarchische Seminarstruktur: Auf der einen Seite der Trainer,
auf der anderen die Trainingsteilnehmer. Es gelten die gewohnten Rechte
und Pflichten. |
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T-Lab heißt: Laboratorium, geschützter
Raum außerhalb des Studienbetriebes, der Gelegenheit zum unzensierten
Experimentieren gibt. Die Trainingsgruppen unterscheiden sich demnach
grundsätzlich von normalen universitären Lehrveranstaltungen.
Sie dienen als Modelle der unterschiedlichsten Kommunikationsformen
und damit eben auch von ganz verschiedenen sozialen Systemen: gleichberechtigte,
selbstorganisierte Gruppen; Institutionen; Familien; freundschaftliche
Zweiergespräche etc. In diesem Setting können Teilnehmer
und LeiterIn des T-LABs die unterschiedlichsten Positionen und Rollen
ausprobieren. Der Leiter gibt jeweils an, ob er in den Trainingsgruppen
mitspielt (Innenkreis) oder ob er beobachtet und ggf. interveniert. |
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Aufgaben von TrainerInnen und TeilnehmerInnen |
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Die Ziele und das Setting der Trainingsgruppen werden
vom Trainer festgelegt und im Plenum erläutert. Vorschläge
der Teilnehmer zu Arbeitsaufgaben und Strukturen sind erwünscht.
Sobald sich die Trainingsgruppen gebildet haben, ist es möglich,
in ihrem Rahmen über den Sinn oder Unsinn des vorgegebenen Settings/Ziels
zu diskutieren. Es ist also Sache der Trainingsgruppe zu entscheiden,
ob sie mitspielen will oder nicht und welche Settingänderung
ggf. vorgenommen wird ("Wenn wir nicht arbeiten können,
dann sollten wir uns über die Gründe/Empfindungen unterhalten,
die uns die Mitarbeit unmöglich machen!"). Es gilt also
für die Trainingsgruppen im Gegensatz zum Plenum die Regel: Störungen
gehen vor! Es empfiehlt sich, in den Trainingsgruppen einen oder mehrere
Berichterstatter zu bestimmen, die dem Plenum über die Arbeitsergebnisse
bzw. über die Gründe der Nichtbeteiligung an dem Spiel berichten
sollen. |
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In der Regel werden die Ergebnisse der Arbeitsgruppe
im unmittelbaren Anschluss im Plenum zusammengetragen, verglichen
und diskutiert. Die Struktur dieser Auswertungsphasen ist besonders
kompliziert. Einerseits kann man sie als Großgruppe betrachten
und gestalten: Die Dynamik der verschiedenen Teilgruppen, die ja oftmals
nicht zu einem Abschluss gekommen ist, setzt sich im großen
Kreis fort. Es finden Spiegelungen der Struktur der Trainingsgruppen
in der Großgruppe statt. Man versucht, Unverstandenes und Unabgeschlossenes
im großen Kreis und mit seiner Hilfe zu bewältigen.
Diese Übertragungen können nützlich sein, unter anderem,
um allen Teilnehmern Informationen über die Teilgruppen zu geben
und damit die Kohäsion im Training zu fördern. Andererseits
hat die Auswertungsphase aber den Status und die Funktion einer aufgabenbezogenen
Lehrveranstaltung. Es geht um die distanzierte reflexive Nachbereitung
und Auswertung eines Experiments, und dazu muss das Ausagieren von
Gruppendynamik gestoppt werden. Der Trainer macht als fachlicher Experte
Vorschläge zur Beschreibung der beobachteten Strukturen in Form
von mündlichen Beiträgen und/oder von Handouts und Kopien
aus der einschlägigen Fachliteratur. |
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Die Teilnehmer des T-LABs werden es mit der Zeit
lernen, mit diesen ambivalenten Selbstbeschreibungen produktiv umzugehen.
Dies ist wohlgemerkt ein hochgestecktes Ziel des Trainings, das, wie
so vieles in der Kommunikation, paradoxerweise vorausgesetzt werden
muss. Um den Umgang mit diesen Schwierigkeiten zu erleichtern und
als eine universell anwendbare Möglichkeit der Bearbeitung von
Interaktionskrisen im Seminar werden von Anfang an die Instrumente
des 'Blitzlichts' und des 'Feedbacks' eingeführt: Jeder Teilnehmer
hat die Möglichkeit, in einem kurzen (keinesfalls länger
als dreiminütigen) Statement dem Seminar seine Reaktion auf momentane
Situationen mitzuteilen. Erwiderungen oder Verteidigungen sind nicht
möglich, wohl aber weitere Blitzlichter. Weiterhin hat jeder
Teilnehmer die Möglichkeit, von anderen ein kurzes Feedback zu
seinem eigenen Verhalten einzuholen. Auch hierbei sind Rückfragen
und Erwiderungen ausgeschlossen. 'Blitzlicht' und 'Feedback' ermöglichen
also die Thematisierung von gruppendynamischen Prozessen, damit sie
der Gruppe und/oder dem einzelnen präsent werden und evtl. zu
einem späteren Zeitpunkt wieder aufgegriffen und dann bearbeitet
werden können. |
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Am Ende des Trainings soll über die Arbeitsaufgaben
und den Ablauf diskutiert werden. Ziel dieser Phase ist es, den historischen
Gruppenprozess zu verstehen und Lehren aus Krisen zu ziehen. |
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Abgrenzungsaufgaben |
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Das Training besitzt eine eigene kommunikative Struktur.
Die Grenzen zu anderen kommunikativen Kooperationsformen müssen
von allen Beteiligten gewahrt werden. Relevante Umwelten, zu denen
erfahrungsgemäß Grenzerhaltungsprobleme auftreten, sind
an den Schulen und Hochschulen der Seminarbetrieb mit seiner ausschließlichen
Konzentration auf das Programm der Wissensvermittlung.
Auf der anderen Seite sind auch Unterschiede zu den therapeutischen
Institutionen bzw. zu den Therapiebedürfnissen von Teilnehmern
zu wahren.
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