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Überblick über die Methoden von Dialogen |
Der Dialog besitzt viele Wurzeln,
Das MIT Projekt stellt 4 Dialogkompetenzen in den Vordergrund:
Bei Carl Rogers (klientenzentrierte Gesprächsführung) werden die drei ersteren Kompetenzen als Empathisches Zuhören, Echtheit und positive Wertschätzung eingeführt.
Die Methode der freischwebenden Aufmerksamkeit und der Selbstreflexionen von Übertragungs- und Gegenübertragungsreaktionen, die zum Basisinstrumentarium der Psychoanalyse zählen, ermöglicht es, Entscheidungen, Urteile, Bewertungen ... in der Schwebe zu halten (Suspense). Wie in allen Gruppengesprächen geht es auch im Dialog darum, einen gemeinsamen Wissensraum für alle Teilnehmer (Speicher, Container, Phantasma, Marktplatz) zu schaffen.
Die aus der Supervision und der Balintgruppenarbeit bekannte Verknüpfung von Selbst- und Umweltwahrnehmungen - und überhaupt das Prinzip des Programmwechsels - gilt auch für die Dialoge. Ebenso die konsequente Nutzung von Spiegelphänomenen und der kommunikativen Kooperationsform 'Erzählen' als Medium der Informationsgewinnung und -auswertung.
Besonders nachdrücklich weist D. Bohm darauf hin, dass jeglicher Konkurrenzkampf,
jegliche Überzeugungs- oder Überredungskunst für die Ziele des Dialogs
untauglich sind. Rhetorik und Argumentationslehren gehören nicht zum Methodenrepertoire
des Dialogs. |
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Suspense "Unsere Annahmen zu suspendieren heißt, auseinander zu halten, welche Schlussfolgerungen unsere Gedanken gezogen haben und welche Daten der Beobachtung vorliegen. Es geht darum, den zugrundeliegenden gedanklichen Prozess zu reflektieren, der zu einer bestimmten Schlussfolgerung führte." |
Aus: M. und J. F. Hartkemeyer/L. Freeman Dhority: Miteinander denken. Das Geheimnis des Dialogs, Stuttgart 1998, S. 66/7 |
Container schaffen "Will man derartige Prozesse ermöglichen, braucht man in einer Gruppe einen gemeinsamen Vertrauensmann, einen 'Container'. Man muss einen Container so gestalten, dass die Qualität der kollektiven Aufmerksamkeit lebendig bleibt und die üblichen Projektionen und Reaktionen offengelegt und überprüft werden können, so dass die Teilnehmer den 'Grund des Sees, in dem sie schwimmen', erkennen können." |
Aus: M. und J. F. Hartkemeyer/L. Freeman Dhority: Miteinander denken. Das Geheimnis des Dialogs, Stuttgart 1998, S. 66/7 |
Verknüpfung von Selbst- und Umweltwahrnehmung "Im Dialog wird versucht, beide Ebenen der Aufmerksamkeit zu kultivieren, die reflexive Aufmerksamkeit und die propriozeptive Aufmerksamkeit, die beschrieben werden könnte als 'Aufmerksamkeit für das, was man tut, während man es tut'. Unsere gedanklichen Prozesse bewegen sich aber zu schnell, oder wir nehmen uns nicht die Zeit um wahrzunehmen, welche Kräfte dort tätig sind." |
Aus: M. und J. F. Hartkemeyer/L. Freeman Dhority: Miteinander denken. Das Geheimnis des Dialogs, Stuttgart 1998, S. 66/7 |
Eigene Programme in Frage stellen "Ziel ist es, die Menschen zu befähigen, sich sicher zu fühlen, ihre eigenen defensiven Strategien und ihre begrenzenden Muster bei sich selbst und anderen in Frage zu stellen, Kenntnisse darüber zu erwerben und anzuwenden, wie sich die Umgebung dieses Feldes verändert und Energien für die Erkundung freisetzt." |
Aus: M. und J. F. Hartkemeyer/L. Freeman Dhority: Miteinander denken. Das Geheimnis des Dialogs, Stuttgart 1998, S. 66/7 |