Ziele der Komsofo (Kommunikative Sozialforschung) sind die Beschreibung und Optimierung der Programme, die interpersonelle Kommunikation steuern und koordinieren: Normalformerwartungen über den Ablauf sozialer Prozesse, individuelle und kollektive Selbst- und Umweltbeschreibungen, Identitätskonzepte, Symbole, Rituale, Interaktionsroutinen usf. Also: Wie funktioniert soziale (in Abgrenzung und Zusammenarbeit mit psychischer und technischer) Informationsverarbeitung?
Modellvorstellung
Die Komsofo betrachtet Menschen und soziale Phänomene als informationsverarbeitende Systeme, kommunikative Netzwerke und/oder als Medien. Während bislang die Untersuchung sprachlicher Informationen im Vordergrund standen, wird in Zukunft die Aufmerksamkeit dem gleichzeitigen Zusammenwirken der verschiedenen Ebenen und Formen der Informationsverarbeitung: multisensorielle und multimediale Kommunikation, Parallelverarbeitung von unterschiedlichen Informationstypen..... gelten. Da soziales Handeln durch Informationsklassen gesteuert wird, die traditionellerweise von verschiedenen Disziplinen behandelt werden, verlangt die Komsofo transdisziplinäres Arbeiten und ein Sowohl-als-auch- Denken.
Methodik
Die Komsofo hat aber nicht nur Kommunikation zum Gegenstand, sondern sie organisiert - in der Tradition von K. Lewin, J. L. Moreno, M. Balint u. a. - auch den Forschungsprozeß als Kommunikation. Die beforschten Personen, Organisationen, Schichten usf. bilden gemeinsam mit dem Forscherteam ein soziales System, in dem die Forschungsergebnisse realisiert werden. Datenerhebung, -auswertung, -überprüfung und -rückkopplung sollen als soziale, flexible rückgekoppelte Informationsverarbeitung gestaltet, aufgezeichnet und mikro- und makroanalytisch reflektiert werden. Dabei wendet die Komsofo die Modelle über ihre Gegenstände auch - selbstreferentiell - auf den Forschungsprozeß an. Damit können konsequent Spiegelungsphänomene zwischen den beforschten Systemen und dem Forscherteam bzw. zwischen der Umwelt und dem Forschungssystem genutzt werden.
Abgrenzung
Dieses methodische Herangehen hat in der Supervision, der Organisationsentwicklung, der Aktionsforschung und manchen anderen Beratungsansätzen viele Vorbilder. Es konfligiert aber mit der Reduktion des Forschungsvorgangs auf die psychischen Wahrnehmungs- und Klassifikationsleistungen der Forscherindividuen, wie sie in der empirischen Sozialforschung und in deren konstruktivistischen Radikalisierungen üblich sind. Die Komsofo unterscheidet sich von der traditionellen empirischen Sozialforschung nicht durch mehr oder weniger 'harte' oder quantifizierende Methoden sondern 1. durch die Nutzung von Rückkopplungsphänomenen zwischen dem Forscherteam und dem "Vps" - und 2. durch den geplanten Einsatz individueller und sozialer Selbstreflexion zusätzlich zur Umweltbeobachtung als dem Königsweg traditioneller Sozialforschung.

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