Schema Übersicht: Visionen - Politische Strategien - Folgen

 

 

Visionen

Politische Strategien

Folgen

techno vision

 

Technik und Technologieentwicklung als Motor der Umwandlung der Industriegesellschaft
Verbesserung der Lebensbedingungen durch Entlastung von Arbeit

Subvention von (technischer) Forschung und Wissenschaft;
Bereitstellung der Infrastruktur für Wachstumsindustrien; Entwicklungshilfe als Technologieexport

Verknappung natürlicher Ressourcen, Verstädterung;
Öffnen der Schere zwischen Industrie- und Entwicklungsländern

market vision
Dokumente:
Dezentralisierung

technical network vision
Dokumente:
Informationsnetze
Aktionsplan 1994

 

Freier Markt, Unternehmerinitiative und Wettbewerb als Motor und als Steuerungsmechanismus der Gesellschaft
ð Verbesserung der Lebensbedingungen durch Selbstorganisation und Bereitstellung technischer Rahmenbedingungen
Vertrauen auf die Selbstregulationskraft des Marktes, Deregulierung, Privatisierung von Staatsbetrieben, Prämierung des wirtschaftlichen Subsystems der Gesellschaft, Ausbau der technischen Netze Zunahme der Ungleichgewichte in der technischen und sozialen Entwicklung in und zwischen den Ländern;
Zusammenbruch von Wohlfahrtsstaat und Staatssozialismus
Krise der 90er Jahre
Dokumente:
Die dritte Phase
Die Asymmetrien, zu deren Ausgleich Technik und Markt in der Nachkriegszeit gepriesen wurden (soziale Ungleichheiten, Nachteile der EU im globalen Wett- bewerb, Arbeitslosigkeit u.a.), haben sich innerhalb der EU und global verstärkt. Es gibt keine zuverlässigen Strategien für die weitere Gestaltung der europäischen Informationsgesellschaft (IG) mehr. Soziale Aspekte der IG und die Suche nach alternativen Inhalten und Werten treten in den Vordergrund. Die Politik beschränkt sich darauf, Rahmenbedingungen für Entwicklung und Wirtschaft zu setzen. Glaubwürdigkeitskrise der traditionellen politischen Parteien, Etablierung alternativer ökologischer Bewegungen
user vision
Dokumente:
Nutzerfreundliche Informationsgesellschaft
Empfehlungen der Gruppe hochrangiger Experten

human vision
Dokumente:
People First
Vorrang für den Menschen

Orientierung auf die Bedürfnisse der Menschen anstatt auf die Möglichkeiten der Technik und des Wettbewerbs
Technik und Markt als Hilfsmittel der besseren Bedürfnisbefriedigung der Verbraucher

Dokumente:
"Neue Inhalte...." (Bangemann)
Schutz von Ressourcen, Verbrauchern, Informationen/ Urhebern, Frauen, Behinderten ... Mehr Transparenz, bessere Ausbildung und Information der Bürger Wachsende Bedeutung des non-Profit-Bereichs, ‚Information’ wird zur Produktivkraft und Zentralkategorie der Politik, Bedarf an Mediation wächst

Dokumente:
Transaktionskosten (Grafik)
Erwerbstätigkeitsentwicklung (Grafik)

social network vision
Dokumente:
Netzwerke für Menschen und ihre Gemeinschaften
The Concept of Network (Castells)
Unternehmen als Netzwerke

 

Engere soziale und technische Vernetzung von Menschen und Gemeinschaften
bessere Vernetzung und Kommunikation als universeller Problemlöser
Verbesserung der Vernetzung von Menschen, Gemeinschaften und Staaten
globale Dialoge, Hilfe zur Selbsthilfe;
Qualifizierung der Menschen zum Dialog; Datensuperhighway- und Multimediaförderung
Legitimationsprobleme für Formen „repräsentativer“ Politik; Internet als Voraussetzung, Autonomieverlust von Staaten und staatlichen Einrichtungen; ‚Kommunikation’ (als Vernetzung) wird zur Schlüsselkategorie und -qualifikation
mankind vision
Dokumente:
Menschheit als gefährdete Gattung (Dreitzel)
Rebound-Effekte stoppen (Radermacher)
Balanced Development

ecological vision
Dokumente:
Nachhaltige Entwicklung
Sustainable Development
Verkabelung und Medienökologie
Kommunikationsökologie

Sicherung des Überlebens der Menschheit angesichts von Bevölkerungsexplosion, Verknappung wichtiger Ressourcen und negativer Folgen der Industrialisierung
Recycling und Nachhaltigkeit
Ökologischer Umbau der Industriegesellschaften,
globale Initiativen zur Wiederherstellung ökologischer Gleichgewichte im Biosystem, Delegation von Verantwortung an überstaatliche Einrichtungen,
Förderung von life sciences
Prestigeverlust von Technik und Wachstumsvisionen, Soziologie und Sozialpolitik; Etablierung ökologischer und ethischer Perspektiven; zukünftige Generationen werden Teil der Gesellschaft

Ausblick auf die Vision der Informationsgesellschaft als ökologischer Dialogkultur:

cultural vision 3D
Dokumente/Texte:
Nature and Culture (Castells)
Cultural vision und
ökologische Dialogkultur
Die Informationsgesellschaft als Kultur betrachten und diese als
-  komplexe Informationssysteme
   ('information society'),
-  dialogische Netzwerke
-  und multimediale Ökosysteme
gestalten
Ökuloge,
Aufhebung der kommunikativen Monokulturen
Ausbalancieren von Ungleichgewichten im Verhältnis Mensch/Gesellschaft-Natur-Technik;
Förderung des Dialogs, synästhetischer Informationsverarbeitung, dezentraler Vernetzungsstrukturen und multimedialer, modularer Wissensdarstellung
Oszillation, balancing, focusing
Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Technik müssen sich durch ihren Beitrag zur Erhaltung/Besserung des kulturellen Ökosystems legitimieren;
Entmystifizierung der Werte der Buch- und Industriekultur
Relativierung monosensueller Informationsgewinnung und monomedialer Speicherung, linearer Informationsverarbeitung, hierarchischer und interaktionsarmer Vernetzung
dialogue vision
Verweis:
Modul 06: 'Dialog'
Ökuloge
Verweis:
Modul 09: 'Mythen & Ökuloge'
Gliederung: Visionen der EU                    Zusammenfassung: Die Evolution der Visionen über und für die Informationsgesellschaft in Europa